Italien: Ärzte kassieren Geld für 51.000 tote Patienten

Symbolbild: Arzt mit Stethoskop und Handschellen
Symbolbild: Arzt mit Stethoskop und Handschellen (c) www.bilderbox.com (Bilderbox.com)
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Riesenbetrug in der sizilianischen Medizin: Über Jahre hinweg sollen Ärzte Geld für die Behandlung von bereits verstorbenen Patienten bekommen haben. Die Mediziner sehen die Schuld bei der mangelhaften Datenweitergabe.

Italienische Kassenärzte auf Sizilien sollen seit Jahren Geld für mehr als 51.000 bereits gestorbene Patienten kassiert haben. Die Ärzte hätten sich vom Staat weiter bezahlen lassen, obwohl die 51.287 Patienten bereits vor Jahren das Zeitliche gesegnet hatten, berichteten italienische Medien am Sonntag. Wie die Finanzpolizei jetzt aufgedeckt habe, gebe die südlichste Region der Apenninhalbinsel jährlich gut zwei Millionen Euro für die "Gesundheit" verstorbener Bürger aus. Die Ermittler gehen von einem Schaden von mindestens 14 Millionen Euro aus, hieß es weiter.

Allein in der Hauptstadt Palermo, wo 12.711 tote Patienten "behandelt" wurden, müssen Ärzte drei Millionen Euro rückerstatten. Die Ärzte verteidigen sich: Schuld sei die schlechte Kommunikation zwischen den Magistraten und den Krankenkassen. Oft gehen die Totenscheine verloren, sagte Saverio La Bruzzo von der Ärztegruppe FIMMG zur Tageszeitung "La Repubblica".

(Ag.)

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