Somalia: EU beginnt mit Piraten-Bekämpfung

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Die EU-Außenminister stimmten für den Einsatz gegen die Piraten. Die Zahl der Attacken am Horn von Afrika hat in diesem Jahr ein Rekordnivau erreicht.

Kriegsschiffe der Europäischen Union beginnen offiziell mit der Bekämpfung der Piraterie vor der Küste Somalias. Die EU-Außenminister stimmten am Montag in Brüssel dem Operationsplan für den Einsatz von Fregatten und Aufklärungsflugzeugen gegen die Piraten zu, sagte EU-Chefdiplomat Javier Solana. "Das ist eine sehr wichtige Entscheidung, die Operation am Dienstag zu starten."

Der Auftrag der EU-Mission: Andere Schiffe begleiten und beschützen sowie Seeräuber abschrecken. Durch das Einsatzgebiet läuft rund ein Achtel des maritimen Welthandels und ein knappes Drittel des Erdölhandels. Wegen der Unsicherheit der somalischen Gewässer nehmen die Reeder zum Teil den langen Umweg um das Kap der Guten Hoffnung auf sich oder lassen ihre Schiffe von privaten Sicherheitsdiensten gegen Piraten schützen.

Etwa 100 Schiffe angegriffen


Die Zahl der Attacken am Horn von Afrika hat in diesem Jahr ein Rekordnivau erreicht. Nach Angaben des International Maritime Bureau (IMB) haben Seeräuber seit Jahresbeginn im Golf von Aden und im Indischen Ozean fast 100 Schiffe angegriffen, während es im Vorjahr nur 26 waren. Die Gewässer vor Somalias rund 3700 Kilometer langer Küste gehören damit zu den gefährlichsten der Welt.

Spektakuläre Erfolge der Piraten waren zuletzt die Kaperung des saudi-arabischen Tankers "Sirius Star" am 15. November und eines ukrainischen Frachters mit 33 Panzern und Raketenwerfern im September. Allein für dieses Schiff verlangen die Piraten eine Lösegeldsumme von 3,5 Millionen Dollar.

(APA/Red.)

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