In Japan sind am Donnerstag vier zum Tode verurteilte Mörder gehängt worden. Sie erfuhren erst wenige Stunden vorher von ihrer Hinrichtung. Die Angehörigen wurden im Nachhinein verständigt.
Japan gehört zu den wenigen Industrieländern, die die Todesstrafe noch nicht abgeschafft haben. Am Donnerstag sind erneut vier Männer erhängt worden, wie Justizminister Eisuke Mori bekanntgab. Derzeit warten noch 95 Insassen in den Todeszellen Japans auf die Vollstreckung ihrer Strafe. Die Verurteilten erhalten in Japan den Exekutionsbescheid erst am Morgen ihres Todestages und haben dann meist nur noch wenige Stunden zu leben. Die Angehörigen erfahren erst im Nachhinein von den Hinrichtungen.
Der Umgang Japans mit der Todesstrafe wird seit Jahren von Menschenrechtsorganisationen scharf angeprangert. Die Regierung in Tokio beruft sich aber auf Umfragen, wonach mehr als 80 Prozent der Bürger die Todesstrafe für brutale Mörder befürworten. Bei den vier am Donnerstag hingerichteten Männern handelt es sich um einen 32-jährigen Vierfachmörder und einen 58-Jährigen, der seine Frau sowie zwei weitere Menschen umgebracht hatte. Ein 39- und ein 44-Jähriger wurden gehängt, weil sie eine 64-Jährige und deren Schwester ermordet hatten.
Todesstrafe noch in 60 Staaten
Neben Japan gibt es die Todesstrafe noch in 59 anderen Staaten. Nach Angaben der Organisation Amnesty International haben 24 Staaten im Jahr 2007 die Todesstrafe auch praktiziert. Im selben Jahr wurden mindestens 1252 Menschen hingerichtet, weitere 3347 wurden in 51 Ländern zum Tode verurteilt. Amnesty International zufolge dürften die wahren Zahlen aber weitaus höher sein. Die meisten Menschen werden in China, dem Iran, Saudi-Arabien, Pakistan und den USA hingerichtet.
(APA/Red.)