Erderwärmung schlimmer als angenommen

Die Erde erwärmt sich einem Klimaforscher zufolge schneller als erwartet. Grund sei der stark angestiegene Ausstoß von Treibhausgasen in Schwellenländern wie Indien oder China, sagte Chris Field, Mitglied des internationalen Gremiums zum Klimawandel des Weltklimarats IPCC. "Wir sehen uns jetzt mit einem Klima konfrontiert, das über das hinausgeht, was wir je ernsthaft in Betracht gezogen haben."

Daten von 2000 bis 2007 zeigten einen weitaus stärkeren Anstieg der Treibhausgase als erwartet. Die Erderwärmung könnte verheerende Großflächenbrände in tropischen Regelwäldern oder Eisschmelze in der Antarktis auslösen. Dies wiederum setze weitere Treibhausgase frei und treibe die Temperaturen weiter in die Höhe, erläuterte Field.

Aus Pflanzen gewonnener Biosprit könnte die Klimaerwärmung nach einer US-Studie weiter anheizen. Für die Schaffung neuer Anbauflächen werde meist tropischer Regenwald abgebrannt und dabei klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt, wie Holly Gibbs von der renommierten Universität Stanford sagte. Bis sich der geringere CO2-Ausstoß durch das Tanken von Biosprit für das Klima bezahlt mache, müssten Jahrzehnte vergehen. Beim Anbau ertragreicher Pflanzen wie etwa Zuckerrohr wäre die CO2-Bilanz nach 40 bis 120 Jahren ausgeglichen, erläuterte Gibbs. Beim Anbau weniger ertragreicher Pflanzensorten wie etwa Sojabohnen wären es sogar hunderte von Jahren.

Die Abholzung von Wäldern sei ihrer Ansicht nach bereits bis zu zwei Drittel durch die starke Nachfrage nach Biotreibstoffen bedingt, sagte Gibbs.

(APA)

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