Minenunglück in Türkei: Kein Kontakt zu Eingeschlossenen

Präsident Erdogan spricht mit den Minenarbeitern
Präsident Erdogan spricht mit den Minenarbeitern APA/EPA/KAYHAN OZER/PRESIDENTIAL
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18 Männer sind in einer Kohlemine eingeschlossen. Präsident Erdogan will die Hoffnung "für unsere eingeschlossenen Geschwister aufrecht" halten.

In der Türkei ist es neuerlich zu einem Grubenunglück gekommen. Die Rettungsarbeiten gingen tief in die Nacht auf Donnerstag. Trotz ihrer Bemühungen konnte mit den 18 eingeschlossenen Bergleuten aber noch kein Kontakt aufgenommen werden. Laut Energieminister Taner Yildiz sind die Arbeiter in großer Gefahr. Der Präsident der Gewerkschaft Türk Is, Ergün Atalay, schätzte ihre Überlebenschancen als gering ein. Die Männer sind seit Dienstag in einer Kohlemine im südtürkischen Ermenek eingeschlossen.

Ministerpräsident Ahmet Davutoglu und Präsident Recep Tayyip Erdogan reisten am Mittwoch zum Unglücksort. "Wir wissen nicht genau, wo die Arbeiter sind", sagte Davutoglu. Daher könne er keine Angaben über die Dauer der Bergungsarbeiten machen. Er kündigte eine genaue Untersuchung des Unfalls an. "Unsere Minen müssen schnell modernisiert werden", sagte Davutoglu.

Erdogan spricht von "eingeschlossenen Geschwistern"

Trotz des schweren Unglücks zeigte sich Erdogan optimistisch: "Für unsere eingeschlossenen Geschwister halten wir die Hoffnung natürlich aufrecht", sagte er am Abend laut Nachrichtenagentur Anadolu. Die Angehörigen bat er um Geduld. Zuvor hatte Erdogan den für den Abend geplanten Empfang zum türkischen Nationalfeiertag und zur Eröffnung des Präsidentenpalastes "Ak-Saray" (Weißer Palast) abgesagt.

Am Dienstagmittag war in mehr als 300 Meter Tiefe ein Bergwerksschacht eingestürzt. Teile der Mine sind überflutet. Rund 11.000 Kubikmeter Wasser drangen in den Schacht ein. 16 Arbeitern gelang es, sich zu retten. Die Ursache des Einsturzes ist nach wie vor unklar. Das Unglück weckt Erinnerungen an das bisher schwerste Grubenunglück in der Türkei: Im Mai waren im westtürkischen Soma 301 Arbeiter gestorben.

(APA/dpa)

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