MH370: Erste Klage von Opferangehörigen eingereicht

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Zwei Kinder eines Passagiers haben Monate nach dem Verschwinden von Flug MH370 Klage gegen die malaysische Regierung und Malaysia Airlines eingereicht. Sie verlangen Schadenersatz.

Fast acht Monate nach dem rätselhaften Verschwinden von Flug MH370 haben die Söhne eines Passagiers Klage eingereicht. Die elf und 14 Jahre alten Buben verlangen Schadenersatz, die Höhe nannte Anwalt Gary Chong jedoch nicht. Er habe die Klage gegen Malaysia Airlines und Malaysias Regierung am Freitag vor Gericht in Kuala Lumpur eingereicht, berichtete er vor der Presse.

Nach Medienberichten soll es die erste Klage dieser Art von Angehörigen eines Insassen sein. Jee Jing Hang war an Bord der Boeing, die am 8. März mit 239 Menschen an Bord auf dem Weg von Kuala Lumpur nach Peking spurlos verschwand. Satellitendaten legen nahe, dass die Maschine vom Kurs abwich und Stunden später im Indischen Ozean westlich von Australien abstürzte. Bisher fehlt von dem Wrack trotz intensiver Suche aber jede Spur.

Fahrlässigkeit vorgeworfen

Die Kläger werfen der Fluggesellschaft Fahrlässigkeit vor. Sie habe nicht alles getan, um einen sicheren Flug zu garantieren. Malaysia Airlines wollte sich zu der Klage nicht äußern.

Die beiden Buben klagten nach Angaben des Anwalts auch die Regierung, die Zivilluftfahrtbehörde und die Luftwaffe. Die Behörden hätten nicht schnell genug reagiert. Wie sich herausstellte, hatte die Luftwaffe die Maschine nach ihrer unplanmäßigen Kehrtwende zwar auf dem Radar gesehen, aber nichts unternommen, weil das Flugzeug nicht als "Bedrohung" eingestuft worden war.

Die Fluggesellschaft hat Angehörigen nach Angaben aus Behördenkreisen nach dem Unglück mehrere zehntausend US-Dollar gezahlt. Die Regierung plant zudem eine Stiftung, die sich um die Versorgung der Angehörigen kümmern soll. Sie soll sich auch um die Angehörigen der 298 Insassen von MH17 kümmern, das Malaysia-Airlines-Flugzeug, das im Juli über der Ukraine wahrscheinlich abgeschossen wurde.

(APA/dpa)

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