"SpaceShipTwo": Raumfahrtprojekt muss weitergehen

Teile des abgestürzten SpaceShipTwo
Teile des abgestürzten SpaceShipTwoREUTERS
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Milliardär und Mitbegründer Richard Branson ist auf dem Weg zu dem abgestürzten Raumflugzeug: "Das Weltall ist hart - aber es lohnt sich."

Das private Raumfahrtprojekt "SpaceShipTwo" muss nach Angaben von Mitbegründer Richard Branson weitergehen. Er sei "schockiert" über den Absturz des Raumfahrzeugs, sagte der britische Milliardär am Samstag. "Das Weltall ist hart - aber es lohnt sich. Wir werden durchhalten und gemeinsam voranschreiten", schrieb Branson auf der Webseite seines Unternehmens.

Der 64-Jährige war am Samstag auf dem Weg zum Unglücksort im US-Staat Kalifornien. Es sei für ihn eine der "schwierigsten Reisen" seines Lebens, meinte er vorab.

Der Hintergrund: Das "SpaceShipTwo" ist am Freitag bei einem Testflug im US-Bundesstaat Kalifornien abgestürzt. "Während des Tests erlitt das Gefährt eine ernsthafte Unregelmäßigkeit, die im Verlust des Gefährts resultierte", teilte das Unternehmen Virgin Galactic mit. Nach Polizeiangaben kam einer der beiden Piloten ums Leben, der andere wurde schwer verletzt.

SpaceShipTwo
SpaceShipTwoAPA/EPA/MARK GREENBERG/VIRGIN GA

Amerikanische TV-Sender zeigten Bilder mehrerer Wrackteile in der Mojave-Wüste. Der Unfall war der zweite schwere Schlag für die private Raumfahrt innerhalb weniger Tage. Erst am vergangenen Dienstag war der unbemannte US-Raumtransporter "Cygnus" Sekunden nach dem Start in Florida explodiert. Er sollte rund 2,3 Tonnen Nachschub für die Internationale Raumstation ISS ins All bringen.Das "SpaceShipTwo" hob den Informationen zufolge von einem Flughafen rund 150 Kilometer nördlich von Los Angeles ab. Es wurde zunächst von einem Trägerflugzeug in rund 1,5 Kilometer Höhe gebracht und dann ausgeklinkt. Nur wenig später sei es abgestürzt. Die US-Flugkontrollbehörde FAA teilte mit, kurz nach der Abkoppelung den Kontakt zu dem Raumflugzeug verloren zu haben. Das Trägerflugzeug "WhiteKnightTwo" hingegen sei sicher gelandet, so Virgin Galactic.

SpaceShipTwo
SpaceShipTwoREUTERS

Es war der erste Test des Raumgleiters mit Raketenzündung seit Jänner. Berichten von Experten zufolge sei diesmal eine andere Treibstoffmischung als zuvor getestet worden. Offizielle Angaben zur Absturzursache machte das Unternehmen zunächst nicht.Die rund 18 Meter lange Passagierraumfähre sollte den Planungen zufolge vom kommenden Jahr an Weltraumflüge für Privatpersonen anbieten, die bis in rund 110 Kilometer Höhe über der Erde führen sollten. Die Maschine bot Platz für zwei Piloten und sechs Passagiere. Sie sollten bei ihren Reisen das Gefühl der Schwerelosigkeit erleben können. Die Bullaugen-Fenster des Gefährtes waren deutlich größer als in normalen Passagierflugzeugen.

(APA/dpa)

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