Cleveland: Polizei verteidigt Beamten nach Schüssen auf Kind

APA/EPA/DAVID MAXWELL
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Ein Polizist hat einen Zwölfjährigen, der eine Plastikpistole in der Hand hatte, erschossen. Er hielt das Spielzeug für eine echte Waffe.

Nach den tödlichen Schüssen auf einen Zwölfjährigen mit einer Spielzeugpistole hat die Polizei in Cleveland den verantwortlichen Beamten in Schutz genommen. Der Polizeichef der Stadt im US-Bundesstaat Ohio, Calvin Williams, sagte am Montag auf einer Pressekonferenz, kein Polizist in Cleveland wolle auf die Straße gehen "und ein Kind erschießen".

Der Beamte, der geschossen habe, sei wegen der "Tragödie" am Boden zerstört. Gleichwohl habe er "sich verteidigen müssen".

Der zwölfjährige Bub hatte am Wochenende auf einem Spielplatz mit einer Pistolenattrappe herumgespielt, weshalb besorgte Beobachter die Polizei verständigten. Nach Angaben der Polizei wurde der Bub dann aufgefordert, die Hände zu heben, was er nicht tat. Stattdessen habe er nach der Waffe gegriffen und sei daraufhin angeschossen worden. Der Bub starb später im Krankenhaus.

Polizeichef Williams zufolge war auf Anhieb nicht ersichtlich, ob es sich um eine echte Waffe oder um eine Attrappe handelte. Derzeit werde der Vorfall noch detailliert ausgewertet, sagte er und versprach, dass alle Ergebnisse veröffentlicht würden. Er forderte zudem die Eltern von Kindern und Jugendlichen auf, diese über die Gefahren von Waffen aufzuklären: "Waffen sind kein Spielzeug."

Der Einsatz polizeilicher Waffengewalt ist derzeit wieder ein sensibles Thema in den USA. In Ferguson im US-Bundesstaat Missouri wurde am Montag (Ortszeit) mit Spannung erwartet, ob nach den tödlichen Schüssen auf den unbewaffneten Teenager Michael Brown im August Anklage gegen den verantwortlichen Polizisten erhoben wird.

(APA/AFP)

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