Massive Sicherheitslücken am Frankfurter Airport

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Verdeckte EU-Prüfer konnten laut Bericht jedes zweite Mal Waffen oder gefährliche Gegenstände durch die Passagierkontrolle schmuggeln. Dem Airport drohen Konsequenzen - und Fluggästen längere Wartezeiten.

Bei verdeckten Kontrollen an Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt hat die EU-Kommission nach einem Medienbericht gravierende Sicherheitsrisiken entdeckt. Den Prüfern sei es bei jedem zweiten Versuch gelungen, Waffen oder gefährliche Gegenstände durch die Passagierkontrolle zu schmuggeln, berichtete die "Bild am Sonntag" (BamS).

Als Hauptgrund für die Probleme nenne der als geheim eingestufte Prüfbericht schlecht geschultes Personal der beauftragten Dienstleister. So hätten die Mitarbeiter etwa die Röntgenbilder bei den Handgepäck-Kontrollen nicht richtig deuten können.

Ein Flughafen-Sprecher sagte der "BamS", dass derzeit insgesamt 2.500 Mitarbeiter neu geschult würden. "Wir nehmen das sehr ernst." Auf dpa-Anfrage bestätigte das Unternehmen, dass Frankfurt wie auch einige andere europäische Flughäfen zu Nachbesserungen bei der Sicherheit aufgefordert worden seien. Ein Sprecher der deutschen Bundespolizei sagte der Zeitung: "Wir haben Sofortmaßnahmen eingeleitet, um die Sicherheit der Passagiere wieder zu gewährleisten."

Künftig längere Wartezeiten

Künftig soll gründlicher kontrolliert werden. Passagiere sollten deshalb damit rechnen, dass sich die Abfertigung um eine halbe Stunde verlängert, sagte ein Bundespolizeisprecher nach Angaben des "Hessischen Rundfunks".

Dem Bericht zufolge droht die EU-Kommission damit, den Flughafen als "Non-Schengen-Airport" einzustufen, sollten die Maßnahmen nicht greifen. Dann müssten sich Flugreisende in Frankfurt bei der Einreise in andere EU-Länder einer erneuten Sicherheitskontrolle unterziehen.

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