Vor der Insel Belitung ist eine Ölspur entdeckt worden. Die Behörden gehen davon aus, dass der Jet mit 162 Menschen an Bord ins Meer gestürzt ist.
Von dem seit Sonntag in Südostasien vermissten AirAsia-Flugzeug fehlt weiter jede Spur. Suchmannschaften waren am Montag bei Tagesanbruch erneut mit Flugzeugen, Hubschraubern und Schiffen im Einsatz, um den Airbus A320 zu finden. "Wir gehen davon aus, dass die Maschine auf dem Meeresboden liegt", sagte der Chef der Such- und Rettungsbehörde, Bambang Sulistyo.
Ausrüstung reicht nicht für Bergung
"Wenn das stimmt, wird es schwierig sein, sie zu lokalisieren, weil unsere Ausrüstung dafür nicht ausreicht", fügte er hinzu. Flugzeuge sind mit Datenschreibern ausgestattet, die mindestens 30 Tage lang automatische Funksignale aussenden, auch aus Meerestiefen von mehr als 4000 Metern. An Bord der Maschine waren 162 Menschen. Sie war Sonntagfrüh zwei Stunden nach dem Start verschwunden, kurz nachdem der Pilot eine Gewitterfront gemeldet und um Erlaubnis für eine Kursänderung gebeten hatte, um das Gebiet zu umfliegen. Notruf gab es keinen.
Die über Nacht unterbrochene Suchaktion wurde am Montagmorgen unter Beteiligung von Flugzeugen aus Indonesien, Malaysia, Singapur und Australien fortgesetzt. Vor der indonesischen Insel Belitung wurde eine Ölspur gesichtet. "Wir prüfen, ob es sich um Flugbenzin handelt", sagte ein Sprecher der Luftwaffe am Montag. Zudem hat ein australisches Flugzeug in der Region ein Signal aufgefangen. An der Stelle wude jedoch nichts gefunden.
Großbritannien, Frankreich und die USA hätten angeboten bei der Suche zu helfen, sagte Soelistyo. Der Airbus A320-200 war am Sonntag auf dem Weg von Surabaya im Osten der indonesischen Insel Java nach Singapur von den Radarschirmen verschwunden.
Kontakt brach im Sturm ab
Die Suche konzentrierte sich auf eine Region zwischen den Inseln Sumatra und Borneo, nahe den Inseln Bangka und Belitung. Singapur und Malaysia unterstützten die Indonesier. Auch Südkorea wollte sich beteiligen. An Bord waren überwiegend Indonesier, aber auch drei Südkoreaner.
"Wir suchen auch an Land", sagte der Chef der Zivilluftfahrt-Behörde, Djoko Murjatmojo. "Wir können nicht ausschließen, dass die Maschine in Westkalimantan (auf Borneo) oder auf Bangka oder Belitung abgestürzt ist." Das Suchgebiet umfasste fast 13.000 Quadratkilometer, eine Fläche etwas größer als das Bundesland Tirol.
Aktie bricht ein
Dutzende Angehörige harrten an den beiden Flughäfen am Montag den zweiten Tag aus und warteten auf Nachrichten. AirAsia-Gründer Tony Fernandes war nach Surabaya geflogen, um die Angehörigen dort persönlich zu unterrichten. Die Billigfluggesellschaft hat seit dem kommerziellen Start 2001 keine nennenswerten technischen Probleme gehabt.
Die Maschine gehört "Indonesia AirAsia", die zu 49 Prozent der Muttergesellschaft AirAsia aus Malaysia gehört. Infolge des Unglücks sackte der Aktienkurs von AirAsia am Montag deutlich ab. Zeitweise brachen die Papiere um fast 13 Prozent ein, bevor sie sich etwas erholten. Zuletzt notierten sie noch rund 8 Prozent tiefer.
Die Fluggesellschaft war 2001 von dem malaysischen Unternehmer Tony Fernandes übernommen und auf einen aggressiven Wachstumskurs geführt worden. Inzwischen ist sie die größte Billigfluglinie in Südostasien. Ihr größter malaysischer Konkurrent, Malaysia Airlines, ist nach zwei Flugzeugunglücken dieses Jahr stark angeschlagen.
Deutsche Allianz als Hauptversicherer
Die deutsche Allianz ist wichtigster Rückversicherer der vermissten Maschine der malaysischen Fluggesellschaft AirAsia. "Wir können bestätigen, dass Allianz Global Corporate & Speciality UK (AGCS) der Hauptversicherer für Luftkasko und Schadenersatz bei AirAsia ist", erklärte eine Firmensprecherin am Montag.
AGCS ist auch Hauptversicherer für Malaysian Airlines, die in diesem Jahr bereits zwei Maschinen verloren hat.
(APA/dpa/AFP/Reuters)