Ein dramatisches Jahr für die zivile Luftfahrt

Mitte Dezember liegen immer noch Teile des vermutlich abgeschossenen Passagierflugs MH17 der Malaysian Airlines in der Ostukraine.
Mitte Dezember liegen immer noch Teile des vermutlich abgeschossenen Passagierflugs MH17 der Malaysian Airlines in der Ostukraine.(c) REUTERS
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In diesem Jahr sind bereits mehr als 700 Menschen bei Unfällen mit Passagierjets ums Leben gekommen. Das Vorjahr verlief deutlich sicherer.

Acht Monate nach dem Verschwinden von Flug MH370 ist erneut jeder Kontakt zu einem malaysischen Passagierflugzeug abgebrochen. Ein Flugzeug der malaysischen Airline AirAsia mit 162 Menschen an Bord verschwand Sonntagfrüh auf dem Weg von der indonesischen Insel Java nach Singapur von den Radarschirmen.

Zuvor hatte der Pilot des Airbus A320-200 die indonesische Luftverkehrskontrolle wegen schlechten Wetters um eine Änderung der Flugroute gebeten. Bei Luftfahrtkatastrophen waren in diesem Jahr bereits mehr als 700 Menschen ums Leben gekommen. Die Unglücke folgen auf ein besonders sicheres Jahr 2013.

MH370 eröffnet Katastrohenjahr

Die schwarze Serie beginnt am 8. März: Eine Boeing 777 der Fluggesellschaft Malaysia Airlines verschwindet 50 Minuten nach dem Start in Kuala Lumpur Richtung Peking von den Radarschirmen. An Bord von Flug MH370 sind 227 Passagiere und zwölf Besatzungsmitglieder. Trotz einer gigantischen Suchaktion fehlt bis heute jede Spur von der Maschine. Vermutet wird, dass sie in den Indischen Ozean stürzte.

Rund vier Monate später trifft es erneut Malaysia Airlines: Am 17. Juli stürzt über der umkämpften Ostukraine Flug MH17, eine Boeing 777 mit 298 Menschen an Bord, ab. Die Maschine war auf dem Weg von Amsterdam nach Kuala Lumpur. Vermutet wird, dass das Flugzeug von einer Boden-Luft-Rakete abgeschossen wurde. Die ukrainische Regierung und die prorussischen Rebellen in der Ostukraine machen sich gegenseitig dafür verantwortlich.

Zwei Crashs in zwei Tagen

Sechs Tage nach dem Crash der Malaysia-Airlines-Boeing kommen in Taiwan 48 Menschen ums Leben, als ein Passagierflugzeug der TransAsia Airways bei stürmischem Wetter nach einem missglückten Landemanöver abstürzt. Zehn der 58 Insassen überleben das Unglück.

Nur einen Tag später verschwindet eine Maschine der algerischen Fluggesellschaft Air Algerie auf dem Weg von Burkina Fasos Hauptstadt Ouagadougou nach Algier. Das Wrack der McDonnell Douglas 83 wird in Mali entdeckt. Von 116 Menschen an Bord, darunter mehr als 50 Franzosen, überlebt keiner das Unglück. Paris vermutet schlechtes Wetter als Unglücksursache.

Traurige Bilanz

Damit starben allein in den ersten sieben Monaten dieses Jahres mehr als drei Mal so viele Menschen bei Flugzeugunglücken wie im gesamten Jahr 2013. Laut der Europäischen Agentur für Flugsicherheit in Köln war 2013 aber auch ein besonders sicheres Jahr: Bei 17 Unfällen starben insgesamt 224 Menschen. Zwischen 2003 und 2012 gab es bei Flugzeugunglücken demnach im Schnitt jährlich 703 Tote.

(APA/AFP)

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