Philippinen: 37 Polizisten im Kampf mit Rebellen getötet

Die Polizisten wollten zwei mutmaßliche Terroristen der Jemaah Islamiyah festnehmen, als es zu den Kämpfen in der Stadt Mamasapano kam.

Bei Kämpfen mit muslimischen Rebellen auf den südlichen Philippinen sind am Sonntag mindestens 37 Polizisten getötet worden. Sechs Rebellen seien ums Leben gekommen, sagte ein Polizeisprecher am Montag.

Die Polizisten wollten zwei mutmaßliche Terroristen der Jemaah Islamiyah festnehmen, als es zu den elfstündigen Kämpfen in der Stadt Mamasapano in der Provinz Maguindanao 960 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila kam. Wie Bürgermeister Tahirodin Benzar Ampatuan am Montag sagte, wurden nach den Kämpfen die Leichen von 14 Polizisten geborgen. Es seien aber noch mindestens 16 weitere Sicherheitskräfte getötet worden.

Bei den Rebellen soll es sich um Mitglieder der Islamischen Freiheitskämpfer Bangsamoro handeln, einer Abspaltung der Moro Islamischen Befreiungsfront (MILF), die im März vergangenen Jahres ein Friedensabkommen mit der Regierung unterzeichnet hatte. Nach dem jüngsten Zwischenfall hat die Regierung eine geplante Anhörung über die Umsetzung des Friedensplans im Parlament in Manila ausgesetzt.

"Großes Problem" für den Friedensprozess

Die Polizei hatte den Einsatz nach Angaben der Rebellen nicht vorher angekündigt, obwohl eine Waffenstillstandsvereinbarung dies vorschreibt. MILF-Chefunterhändler Mohagher Iqbal sagte, die Zusammenstöße könnten zu einem "großen Problem" für den Friedensprozess werden. Zu möglichen Opfern bei den Rebellen konnte er zunächst keine Angaben machen.

Die MILF kämpfte seit den 1970er Jahren gegen die Regierung in Manila, gab ihre Forderung nach Unabhängigkeit später aber zugunsten der Forderung nach regionaler Autonomie für die muslimische Minderheit auf Mindanao auf. Seit Beginn des Aufstands wurden Schätzungen zufolge 150.000 Menschen getötet. Die Philippinen sind mehrheitlich katholisch, die rund zehn Millionen Muslime machen etwa zehn Prozent der Bevölkerung aus.

(APA/dpa/AFP)

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