Hongkong: Arbeitgeberin foltert Haushaltshilfe

Themenbild: Misshandlung von Dienstmädchen
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In Hongkong bringt ein Prozess ein altes Streitthema auf den Tisch: die Misshandlung von Dienstmädchen.

Im Fall eines in Hongkong misshandelten indonesischen Dienstmädchens ist die Arbeitgeberin der jungen Frau in 18 von 20 Anklagepunkten schuldig gesprochen worden. "Ich bin sicher, dass sie die Wahrheit gesagt hat", sagte Richterin Amanda Woodcock am Dienstag über die Aussage von Erwiana Sulistyaningsih. Diese hatte vor Gericht ausgesagt, sie sei von ihrer Arbeitgeberin "gefoltert" worden.

Die Angeklagte Law W. wurde unter anderem der schweren Körperverletzung und Einschüchterung schuldig gesprochen. Sulistyaningsih sagte nach dem Urteil, sie sei "sehr glücklich". Ihr Fall hatte weit über die Region hinaus für Aufsehen gesorgt. Sie war nach eigenen Angaben unter anderem mit einem Schrubber und einem Kleiderbügel geschlagen worden. Im Januar vergangenen Jahres kehrte sie mit schweren Verletzungen nach Indonesien zurück und machte ihren Fall publik. Das US-Magazin "Time" setzte die Hausangestellte später auf seine Liste der 100 einflussreichsten Menschen der Welt.

Die Misshandlung von Dienstmädchen in Hongkong ist ein wiederkehrendes Streitthema. In der Millionenmetropole arbeiten fast 300.000 Haushaltshilfen, die vor allem aus südostasiatischen Ländern wie den Philippinen und Indonesien stammen. Aktivisten prangern immer wieder Fälle von sexueller und körperlicher Gewalt an.

(APA/AFP)

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