Studenten in North Carolina mit Kopfschüssen getötet.
Washington. Ein Dreifachmord in der Universitätsstadt Chapel Hill im US-Bundesstaat North Carolina hat alle Anzeichen eines religiös motivierten Hassverbrechens. Der 46-jährige Craig Stephen Hicks erschoss am Dienstagnachmittag drei muslimische Studenten und stellte sich anschließend widerstandslos der Polizei.
Das Motiv für diese Tat wurde vorerst nicht bekannt, gerüchteweise soll es schon früher Streitereien um einen Parkplatz gegeben haben. Seine Facebook-Seite zeigt jedenfalls, dass Hicks einer besonders radikalen Form des Atheismus anhing. „Wenn eure Religion ihr großes Maul halten würde, würde ich meines halten“, las sich einer seiner jüngsten Einträge. Ein anderer lautete: „Die Leute sagen, nichts könne das Nahostproblem lösen, weder Vermittlung noch Waffen oder Finanzhilfe. Ich sage, dass es etwas gibt: Atheismus.“ Er veröffentlichte auch ein Foto eines großkalibrigen Revolvers samt Munition; ob das die Tatwaffe war, ist vorläufig unbekannt.
Die Opfer, die allesamt per Kopfschuss umgebracht worden waren, waren Deah Shaddy Barakat (23), seine Ehefrau Yusor Mohammad (21) sowie deren Schwester Razan Mohammad Abu-Salha (19). Sie alle waren aus North Carolina gebürtig, Barakat studierte Zahnmedizin, Mohammad hatte einen Biologieabschluss und wollte sich ebenfalls der Zahnmedizin widmen, ihre Schwester hatte im Herbst ein Designstudium begonnen. (go)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.02.2015)