Todesurteile: Australien will Gefangenenaustausch mit Indonesien

APA/EPA/MADE NAGI
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Trotz internationaler Proteste stehen zwei Australier in Indonesien kurz vor ihrer Hinrichtung. Das australische Außenministerium schlug einen Gefangenenaustausch vor.

In einem weiteren Versuch, die Hinrichtung der beiden in Indonesien verurteilten Australier noch zu verhindern, hat die australische Außenministerin Julie Bishop einen Gefangenenaustausch vorgeschlagen. Sie wolle nichts unversucht lassen, um das Leben von Andrew Chan und Myuran Sukumaran zu retten, sagte Bishop. Die Männer waren wegen Heroinschmuggels in Indonesien zum Tod verurteilt worden.

Sie sagte am Donnerstag dem Radiosender ABC, sie habe mit ihrer indonesischen Kollegin Retno Marsudi ein "sehr angespanntes" Telefongespräch geführt. Dabei habe sie angemerkt, dass es "australische Gefangene in Jakarta und indonesische Gefangene in Australien" gebe. Sie habe einen Austausch vorgeschlagen und Marsudi habe versichert, ihre Bitte an den indonesischen Präsidenten Joko Widodo weiterzuleiten.

Noch kein Exekutionstermin

Am Mittwoch wurden Chan (31) uns Sukumaran (33) aus dem Gefängnis in Bali abgeholt und auf die Insel Nusakambangan gebracht, wo sie hingerichtet werden sollen. Ein Termin für die Exekution steht noch aus. Donnerstagfrüh (Ortszeit) fanden sich vor dem Parlament in der australischen Hauptstadt Canberra mehrere Menschen zu einer spontanen Mahnwache für die beiden Australier ein.

Auch Premierminister Tony Abbott und Oppositionsführer Bill Shorten nahmen daran teil. "Wir versuchen alles, um das Leben der beiden zu retten", sagte Abbott. Er bat nach eigenen Angaben um ein weiteres Gespräch mit Indonesiens Präsident Joko Widodo. Dieser lehnte bisher alle Gnadengesuche ab.

(APA/AFP/dpa)

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