Indiana: Geschäfte dürfen homosexuelle Kunden abweisen

Dem Gesetz zur Religionsfreiheit in Indiana schlägt heftiger Protest entgegen.
Dem Gesetz zur Religionsfreiheit in Indiana schlägt heftiger Protest entgegen.(c) REUTERS
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Ein Gesetz zur Regligionsfreiheit im Bundesstaat Indiana sorgt in den USA für Diskussionen. Hilary Clinton protesiert, die Band Wilco sagt ein Konzert ab.

Im US-Bundesstaat Indiana hat ein Gesetz zur Religionsfreiheit Proteste ausgelöst. Hintergrund ist, dass Geschäfte homosexuelle Kunden abweisen können. Linke Politiker und Menschenrechtsaktivisten sprechen von einem schwulenfeindlichen Akt.

Indianas Gouverneur, der Republikaner Mike Pence, verteidigte das Gesetz in einem Beitrag im "Wall Street Journal" (Dienstag). Er verstehe es nicht als einen Freibrief, um einzelnen Kunden Dienstleistungen zu verweigern. Es gehe nicht um ein Gesetz gegen Homosexuelle, sondern darum, es dem Staat zu verbieten, sich substanziell in den Glauben der Menschen einzumischen.

Der Bürgermeister von Indianapolis und der Stadtrat forderten hingegen, dass das Gesetz zurückgenommen werde, berichtete die Zeitung "Indianapolis Star".

"Botschaft der Inklusion"

Pence betont stets, dass Indiana der 20. Bundesstaat ist, der das Religionsfreiheits-Gesetz von Bill Clinton aus dem Jahr 1993 adaptiert. Der Sprecher des Repräsentantenhauses in Indiana, der Republikaner Brian Bosma ortet gegenüber dem "Guardian" ein Missverständnis: "Was wir mit dem Gesetz erhofft hatten, war eine Botschaft der Inklusion, Inklusion aller religiösen Glauben."

Die ehemalige Außenministerin Hillary Clinton von den Demokraten twitterte ihre Ablehnung: "Traurig, dass es heutzutage in Amerika zu diesem neuen Gesetz in Indiana kommen kann." Die Band Wilco sagte ein Konzert in dem Bundesstaat am 7. Mai ab, wie US-Medien übereinstimmend am Montagabend (Ortszeit) berichteten. Auf Twitter wurden zahlreich Kritik unter dem Hashtag #BoycottIndiana gepostet.

Ähnliche Entwürfe auch in anderen Staaten

Ähnlich schwulenfeindliche Entwürfe sind nach Angaben der Menschenrechtsorganisation "Human Rights Watch" (HRW) derzeit in mehreren Bundesstaaten in Arbeit. Es gibt jedoch erheblichen Gegenwind, auch von Geschäftsleuten, die um ihren Ruf fürchten.

(APA/dpa/Red.)

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