US-Drogenfahnder: DEA-Chefin tritt nach Sexparty-Skandal zurück

Michele Leonhart war seit 2007 die erste Frau auf dem Posten.
Michele Leonhart war seit 2007 die erste Frau auf dem Posten.(c) EPA (Orlando Barria)
  • Drucken

Orgien von Beamten mit von Drogenkartellen bezahlten Prostituierten zwingen die Leiterin der Drogenbekämpfungsbehörde zum Rücktritt.

Nach dem Skandal um Orgien von Beamten mit von Drogenkartellen bezahlten Prostituierten tritt die Leiterin der US-Drogenbekämpfungsbehörde zurück. Michele Leonhart gebe ihren Chefposten bei der DEA Mitte Mai ab, teilte US-Justizminister Eric Holder am Dienstag in Washington mit.

Der Minister würdigte die Verdienste Leonharts, die die Behörde seit 2007 geleitet hatte. Als erste Frau auf dem Posten sei sie "eine Wegbereiterin für Gleichberechtigung und eine Inspiration für unzählige andere" gewesen.

Die DEA war unter Druck geraten, nachdem Ende März in einem Bericht des Justizministeriums enthüllt wurde, dass US-Drogenfahnder sich von Rauschgiftkartellen Sexpartys hatten bezahlen lassen. Sieben Beamte der Drogenbekämpfungsbehörde DEA gaben demnach ihre Teilnahme an den Partys zu. Sie wurden mit Disziplinarstrafen belegt. Der Bericht macht keine genauen Angaben zum Ort, laut "Washington Post" fanden die Feiern in Kolumbien statt.

Drei DEA-Agenten nahmen Geld und Waffen an

Über Jahre hätten kolumbianische Drogenfahnder demnach für ihre US-Kollegen in deren Appartements Partys mit Prostituierten organisiert. Die DEA-Agenten hätten laut US-Justizministerium wissen müssen, dass die Prostituierten von den örtliche Kartellen bezahlt würden. Kolumbianische Polizisten sagten außerdem aus, dass mindestens drei DEA-Agenten in Führungspositionen Geld, Geschenke und Waffen von Kartellmitgliedern erhalten hätten.

Holder schickte diesen Monat ein Memo an die 113.000 Mitarbeiter seines Ministeriums, in dem er an sie appellierte, nicht mit Prostituierten zu verkehren.

(APA/AFP)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.