Die Polizisten wurden bereits vom Dienst suspendiert, gegen sie wurden Haftbefehle ausgestellt.
Im Fall des im Polizeigewahrsam gestorbenen Afroamerikaners Freddie Gray müssen sich sechs Polizisten wegen eines Tötungsdelikts verantworten. Staatsanwältin Marilyn Mosby erklärte am Freitag in Baltimore, dass den Beamten unter anderem Mord mit bedingtem Vorsatz und Totschlag vorgeworfen werde. Für die Polizisten, die bereits vom Dienst suspendiert waren, seien Haftbefehle ausgestellt worden.
Die Gerichtsmedizin habe Grays Tod als Tötungsdelikt eingestuft, sagte Mosby bei einer Pressekonferenz. Gemeinsam mit den "Ergebnissen unserer umfassenden, sorgfältigen und unabhängigen Untersuchung" ergebe dies einen hinreichenden Verdacht, um Strafverfahren gegen die sechs Beamten einzuleiten. Die Polizei von Baltimore hatte ihre Ermittlungsergebnisse am Donnerstag der Staatsanwaltschaft übermittelt.
Gray hatte nach seiner Festnahme Mitte April so schwere Verletzungen erlitten, dass er eine Woche später starb. Auf Videoaufnahmen ist zu sehen, wie Polizisten Gray zu Boden drücken, bevor sie den jungen Mann zu dem Polizeitransporter schleifen. Als der Transporter bei der Polizeiwache eintraf, war Gray nicht ansprechbar. Später fiel er im Krankenhaus ins Koma. Grays Rückenmark war nach Angaben der Anwälte seiner Familie am Genick zu 80 Prozent durchtrennt. Nach der Beerdigung am Montag war es in Baltimore zu schweren Ausschreitungen gekommen.
(APA/AFP/dpa)