Texas: IS-Sympathisanten bekennen sich zu Angriff

Polizist in der Nähe des Tatorts
Polizist in der Nähe des TatortsREUTERS
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Zwei Bewaffnete beschossen in der Nacht auf Montag ein Gebäude, in dem Mohammed-Karikaturen gezeigt werden. Sie wurden von Sicherheitskräften getötet. Bei der Veranstaltung war auch der Islam-Kritiker Gert Wilders.

Im US-Bundesstaat Texas sind zwei Angreifer erschossen worden, die einen Anschlag auf eine Ausstellung von Mohammed-Karikaturen verübten. Die beiden Bewaffneten haben in der Nacht auf Montag das Feuer auf einen Wachmann vor dem Curtis Culwell Center in Garland eröffnet, in dem die Veranstaltung stattfand. Ein unbewaffneter Wachmann wurde dabei am Bein getroffen. An der Veranstaltung zum Thema Meinungsfreiheit hatte auch der niederländische Rechtspopulist Geert Wilders teilgenommen.

Stunden später brüsteten sich Sympathisanten der im Irak und in Syrien aktiven Terrormiliz "Islamischer Staat" auf einer islamistischen Internetseite, dass zwei ihrer "Brüder" die Attacke verübt hätten. Dies berichtete der "Spiegel" unter Berufung auf das US-Unternehmen Site, das auf die Auswertung islamistischer Internetportale spezialisiert ist.

Die Polizei vermutete in dem Wagen der Angreifer Sprengsätze und schickte Sprengstoffspezialisten dorthin. Das Veranstaltungszentrum sowie umliegende Geschäfte wurden evakuiert. In einem der Polizeiarbeit gewidmeten Blog hieß es, es gebe mehrere Berichte darüber, dass zwei Sprengsätze in der Umgebung des Curtis Caldwell Center platziert worden seien. 

"Werden wir uns diesen Monstern ergeben?"

Die Veranstaltung war von der Amerikanischen Initiative zur Verteidigung der Freiheit (AFDI) organisiert worden. AFDI-Mitbegründerin Pamela Geller schrieb im Kurznachrichtendienst Twitter: "Polizist angeschossen - zwei Verdächtige tot, warten auf Bombenexperten wegen möglicher Sprengsätze bei unserer Veranstaltung für Redefreiheit". Die meisten Besucher in dem Gemeindezentrum bekamen von dem Angriff zunächst allerdings gar nichts mit.

Auf ihrer Website verurteilte Geller die Schüsse als "Krieg gegen freie Meinungsäußerung". "Werden wir uns diesen Monstern ergeben?" Die AFDI hatte 10.000 Dollar (8900 Euro) als Preis bei dem Karikaturenwettbewerb ausgelobt. Bereits im Vorfeld hatte es offenbar diffuse Drohungen gegen die Ausstellung gegeben.

Wilders: "Das ist ein Angriff auf uns alle"

Auch Wilders äußerte sich kurz nach dem Angriff: "Ich habe gerade das Gebäude verlassen, nachdem ich gesprochen habe", schrieb er. In einer E-Mail an die Nachrichtenagentur AFP meinte er Wilders zudem, er sei "schockiert" über den Vorfall. "Das ist ein Angriff auf uns alle", schrieb der für seine islamfeindlichen Äußerungen bekannte niederländische Politiker.

Die Darstellung des islamischen Propheten Mohammed empfinden viele Muslime als beleidigend. Im Westen veröffentlichte Mohammed-Karikaturen hatten in der Vergangenheit immer wieder Protestwellen in islamischen Ländern ausgelöst.

Der Anschlag ähnelt dem Attentat auf eine Veranstaltung mit einem Mohammed-Karikaturisten in Kopenhagen im Februar, bei dem ein 22-Jähriger Muslim zwei Menschen erschossen hatte. Wenige Wochen zuvor hatten Islamisten Anfang Jänner in Paris bei Anschlägen auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo", die Mohammed-Karikaturen abgedruckt hatte, und einen jüdischen Supermarkt 17 Menschen getötet.

(APA/AFP/Reuters)

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