Fliegerbombe: Größte Evakuierung seit Zweitem Weltkrieg in Köln

Symbolbild: Kölner Dom
Symbolbild: Kölner Dom(c) APA/EPA/ROLF VENNENBERND (ROLF VENNENBERND)
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20.000 Menschen müssen am Mittwoch wegen der Entschärfung einer Fliegerbombe ihre Wohnungen verlassen. Auch 1100 Bewohner eines Senioren- und Behindertenzentrums werden verlegt.

Die größte Evakuierung seit dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland stellt die Stadt Köln vor eine logistische Herausforderung: An diesem Mittwoch müssen rund 20.000 Menschen ihre Wohnungen in den Stadtteilen Riehl und Mülheim verlassen, weil eine zwei Tonnen schwere Fliegerbombe entschärft wird. In einem Radius von einem Kilometer wird das Gebiet ab 09.00 Uhr rund um den Fundort geräumt.

Betroffen sind auch 1100 Bewohner eines Senioren- und Behindertenzentrums - unter ihnen 600 stark Pflegebedürftige, die von Rettungsdiensten in mehrere Krankenhäuser gebracht werden. "Für unsere Bewohner ist das eine körperliche und seelische Belastung. Es handelt sich um hochbetagte Menschen mit einem Durchschnittsalter von 86 Jahren", sagte Otto B. Ludorff, Geschäftsführer der Sozial-Betriebe-Köln, die das Zentrum betreiben. Rund 300 Bewohner werden mit Bussen in einen extra hergerichteten Bereich der Messehallen gefahren, wo sie sich bis zum Ende der Entschärfung aufhalten können.

Bombe wird am Nachmittag entschärft

Schulen, die in dem Gebiet liegen, bleiben geschlossen, ebenso der Zoo. Die Tiere würden nicht weggebracht, sagte Zoochef Theo Pagel. "Sie müssen allerdings während der Entschärfung in ihren Gehegen bleiben."

Die Bombe soll nach Angaben eines Stadtsprechers voraussichtlich am Nachmittag entschärft werden. Kurz vorher werden die Mülheimer Brücke über den Rhein sowie umliegende Straßen gesperrt. Auch der Bahn-, Schiffs- und Flugverkehr werden in dem Bereich zeitweise eingestellt.

Der Blindgänger war am Freitag bei Vorbereitungen für den Bau einer Fernwärmeleitung entdeckt worden. Luftbildauswertungen hatten zuvor keine Hinweise auf den Blindgänger ergeben. Die Bombe amerikanischer Bauart lag rund fünf Meter unter der Erde. Sie wurde am Dienstag freigelegt.

(APA/dpa)

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