1800 Hitzetote in Indien - hohe Dunkelziffer befürchtet

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Da überdurchschnittlich viele der Opfer obdachlos sind und nur selten ins Krankenhaus gingen, werden viele Hitzetote gar nicht erfasst.

Angesichts der tödlichen Hitzewelle in Indien haben die Behörden die Krankenhäuser angewiesen, Patienten mit Hitzeschlägen als Notfälle zu behandeln. Die Maßnahme könne helfen, weiteren Toden vorzubeugen, sagte ein Vertreter der Gesundheitsbehörde von Neu Delhi am Freitag. Nach Behördenangaben erlagen bereits mehr als 1800 Menschen der seit Tagen anhaltenden Rekordhitze.

Die Krankenhäuser in den am meisten betroffenen südlichen Bundesstaaten Andhra Pradesh und Telangana sind dem Ansturm von Patienten mit Hitzeschlägen und Dehydrierung kaum noch gewachsen.

Nach Einschätzung von Experten spiegeln die offiziellen Opferzahlen die Realität allerdings nur ungenügend wider: Da überdurchschnittlich viele der Opfer obdachlos seien und nur selten ins Krankenhaus gingen, würden viele Hitzetote gar nicht erfasst, erklärten sie.

Dennoch ist die Zahl der Opfer schon jetzt doppelt so hoch wie in durchschnittlich warmen Jahren. Dies liegt laut dem Katastrophenschutzbeauftragten von Andhra Pradesh, P. Tulsi Rana, vor allem an der langen Dauer der derzeitigen Hitzewelle: "Sie hält jetzt schon seit sieben bis acht Tagen an, während sie normalerweise nach nur wenigen Tagen zu Ende geht", sagte er.

(APA/AFP)

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