Japan: Zugpassagier setzt sich selbst in Brand

Feuerwehrmänner bergen einen der rund 20 verletzten Passagiere.
Feuerwehrmänner bergen einen der rund 20 verletzten Passagiere.(c) REUTERS (TORU HANAI)
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In Japan zündete sich ein Passagier eines Hochgeschwindigkeitszuges selbst an. Es gibt zwei Tote und rund zwanzig Verletzte.

Bei einer Fahrt in einem von Japans berühmten Shinkasen-Hochgeschwindigkeitszügen hat sich ein Passagier am Dienstag selbst in Brand gesetzt. Er habe sich im vorderen Teil des Zuges mit Öl übergossen und angezündet, sagte ein Sprecher der Bahngesellschaft JR Central. Dabei kam der Brandstifter ums Leben. Auch eine Frau kam bei dem Brand ums Leben. Etwa zwanzig der 1000 Passagiere an Bord des Zuges wurden verletzt. Die Motive des Mannes sind nicht bekannt.

Der Vorfall ereignete sich nahe Odawara rund 70 Kilometer südwestlich von Tokio in einem Zug auf dem Weg von der japanischen Hauptstadt nach Osaka. "Wir haben die Information erhalten, dass ein Feuer in der Nähe einer Toilette ausgebrochen ist und zwei Menschen einen Herz-Kreislauf-Stillstand erlitten", sagte ein Sprecher der Feuerwehr von Odawara. Der japanische Sender NHK berichtete, im ersten Waggon des Zugs seien zwei leblose Menschen gefunden worden, allerdings an den entgegengesetzten Enden des Wagens.

Erster Todesfall in Shinkasen seit 50 Jahren

Der Zug musste auf offener Strecke halten. Der Verkehr wurde eingestellt. Auf Fernsehbildern war weißer Rauch über einem stehenden Zug zu sehen. Um ihn herum waren Feuerwehrleute im Einsatz.

Japans Shinkansen-Hochgeschwindigkeitszüge zeichnen sich durch ihre Pünktlichkeit und Sicherheit aus. In einem halben Jahrhundert kam noch nie jemand bei einem Shinkansen-Unfall ums Leben. Hochgeschwindigkeitszüge können mit einer Geschwindigkeit bis zu 320 km/h fahren.

Selbstmord in Japan häufig

Selbstmorde sind in Japan - vor allem unter jungen Männern - eine traurige Realität. Vergangenes Jahr verzeichnete Japan eine der höchsten Selbstmordraten weltweit. Selbstmorde sind die häufigste Todesursache für japanische Männer zwischen 20 und 44 Jahren.

(APA/AFP/dpa)

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