TransAsia-Absturz: "Wow, ich habe den falschen Hebel gezogen"

Die Turboprop-Maschine stürzte in Taipeh in einen Fluss.
Die Turboprop-Maschine stürzte in Taipeh in einen Fluss.(c) Reuters
  • Drucken

Der Pilot der im Februar abgestürzten Maschine hat nicht das kaputte Triebwerk abgeschaltet, sondern aus Versehen das noch intakte.

Mit einem von zwei Triebwerken hätte die ATR 72-600 Maschine eine saubere Notlandung noch geschafft. Doch der Pilot des TransAsia-Fluges schaltete auch das funktionierende Triebwerk ab. Das zeigt ein nun vorliegender Untersuchungsbericht über den Absturz in Taipeh. Dabei dürfte es sich schlicht und einfach um Fahrlässigkeit gehandelt haben. Auf den Tonaufzeichnungen sei zu hören wie der Pilot sagt: "Wow, ich habe den falschen Hebel gezogen".

37 Sekunden nach dem Start habe es zunächst eine Feuerwarnung am Triebwerk Nummer 2 der Maschine geben, heißt es im Untersuchungsbericht. Statt jedoch sofort das offenbar defekte Triebwerk abzustellen, habe der Pilot das intakte Triebwerk Nummer 1 abgestellt. 

Die Bilder des Absturzes im Februar 2015 gingen um die Welt. Die Maschine der TransAsia Airways hatte am 4. Februar kurz nach dem Start in der Hauptstadt Taiwans eine Brücke und ein Taxi touchiert und war dann in einen Fluss gestürzt. Es waren 58 Menschen an Bord, 15 überlebten das Unglück.

Flugsimulatur-Test nicht bestanden

Der Flugsicherheitsrat (Aviation Safety Council, ASC) hat nun alle Daten ausgewertet. Bisher war spekuliert worden, der Kapitän habe das zweite Triebwerk ausgeschaltet, um einen kompletten Motor-Neustart zu versuchen. Der Pilot galt laut Medienberichten als schusselig. Kollegen sollen ihn als nervös und fahrig beschrieben haben. Sicherheitsprotokolle habe der Mann ohne große Sorgfältigkeit absolviert. Laut Untersuchungsbericht soll er erst im Mai 2014 einen Test im Flugsimulator nicht bestanden haben.

Unmittelbar nach dem Flugzeugabsturz hat TransAsia mit neuen Schulungen seiner Turboprop-Piloten begonnen. Der Abschlussbericht zu dem Absturz soll in einem Jahr vorliegen.

(Red.)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.