Griechenlandkrise: 10-Jährige schenkt Eltern ihr Taschengeld

Höhen und Tiefen der Griechenlandkrise.
Höhen und Tiefen der Griechenlandkrise.APA/dpa/Oliver Berg
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Griechischer Alltag mit leeren Bankomaten: Wenn Kinder ihren Eltern Geld schenken und frisch Verheiratete in den Flitterwochen kein Geld abheben können.

Dass die griechische Schuldenkrise auch zu bewegenden Momenten führen kann, bewies ein griechisches Mädchen mit einer netten Geste an ihre Eltern. Die Zehnjährige hatte einen handgeschriebenen Brief und Bargeld auf das Bett ihrer Eltern gelegt, berichtet der Spiegel.

"Ich gebe euch das Geld, weil die Situation nicht so einfach oder gut und erfreulich ist. Menschen in Schlangen stundenlang vor Geldautomaten stehen zu sehen, um 60 Euro abzuheben", schrieb das Mädchen ihren Eltern aufgrund der Finanzkrise in Griechenland.

Auf den Brief habe das Mädchen 55 Euro gelegt, sagte der Vater gegenüber dem Spiegel. Falls das nicht reichen sollte, wäre das Kind auch bereit, noch mehr zu geben. "Falls ihr sie braucht, ich habe auch noch Münzen", endet ihr Schreiben.

Gestrandet in New York - ohne Geld

Weniger Glück hatte da schon ein frisch verheiratetes Ehepaar. Es sollte "die Traumreise ihres Lebens" werden. Doch dann endeten die Flitterwochen für Valasia Limnioti und Konstantinos Patronis in New York - ohne Geld. Bei ihrer Rundreise durch die USA war das Ehepaar in der US-Hauptstadt von der Zuspitzung der Griechenland-Krise überrascht worden. Wegen Kapitalverkehrskontrollen konnten sie über ihre griechischen Kreditkarten kein Geld mehr beziehen.

"Wir mussten hungern, und ich weinte zwei Tage lang", sagte die Braut der Nachrichtenagentur AP. Ein Jahr lang hatten die beiden für die Rundreise durch Amerika gespart. Zu Hilfe kamen schließlich Mitglieder der griechisch-orthodoxen Kirche aus dem Stadtteil Queens: Diese versorgten sie bis zur Abreise mit etwas Bargeld.

(AFP/maka)

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