Der Tour Triangle: Umstrittene Konkurrenz für den Eiffelturm

Ein Modell des 180 Meter hohen Triangle Turms:
Ein Modell des 180 Meter hohen Triangle Turms: (c) REUTERS (� Gonzalo Fuentes / Reuters)
  • Drucken

Der Pariser Stadtrat hat für den Bau des ersten Hochhauses seit 1973 gestimmt. Doch die gläserne Pyramide stößt bei den Parisern auf wenig Zustimmung.

40 Jahre schon hat der Eiffelturm keine Konkurrenz mehr von anderen Hochhäusern in Paris bekommen. Jetzt könnte es damit vorbei sein: Der Pariser Stadtrat stimmte diese Woche für die Errichtung eines neuen Wolkenkratzers. 180 Meter hoch - also um einiges kleiner als der 301 Meter zählende Eiffelturm - solle er werden, der Tour Triangle. Ein gläsernes Dreieck in Porte de Versailles, dem im Süden der Stadt gelegenen Messegelände.

Der Entwurf für den Wolkenkratzer stammt von dem renommierten Schweizer Architektenbüro Herzog & de Meuron. Angedacht ist, dass die Bauarbeiten für das an eine gläserne Pyramide erinnernde Hochhaus bereits Ende 2016 oder Anfang 2017 beginnen, damit er 2020 eingeweiht werden kann. 500 Millionen Euro hat das Gewerbeimmobilienunternehmen Unibail-Rodamco in das Projekt gepumpt.

Dem Projekt drohen Klagen

Doch das Prestigeprojekt der sozialistischen Pariser Bürgermeisterin Anne Hidalgo ist umstritten. Die Abstimmung am Dienstag fiel sehr knapp aus - 87 der Stadträte waren dafür, 74 dagegen. Kritisiert wird der pyramidenförmige Turm von den Pariser Konservativen und Grünen. Sie bemängeln, wie die Fläche des 92,200 Quadratmeter großen Gebäudes genutzt werden soll. Sogar Klagen stehen im Raum: Die Investoren rechnen gar mit einer Verzögerung des Baubeginns um bis zu zehn Jahre.

Denn nach den derzeitigen Plänen sollen 70.000 Quadratmeter des Triangle-Turms als Bürofläche genutzt werden. Außerdem sollen darin ein Vier-Sterne-Hotel, ein Panorama-Restaurant, ein Konferenz- und Kulturzentrum sowie eine Krippe und Geschäfte entstehen. Wohnungen sind jedoch nicht vorgesehen. Genau das ist den Gegner des Triangle ein Dorn im Auge. In Paris stünden ausreichend Büroräume leer, Wohnraum hingegen sei knapp. Schon vergangenes Jahr hatte der Tour Triangle daher für Streit in der Pariser Regierung gesorgt.

Hochhäuser für viele Pariser eine Bausünde

Bürgermeisterin Anne Hidalgo aber beharrt auf dem Projekt. Es sei ein "starkes Symbol für die Attraktivität von Paris". Zudem würden durch das 42 Stöcke hohe Gebäude 5.000 Arbeitsplätze entstehen.

Auch aus der Bevölkerung dürfte Hidalgo nur mit wenig Unterstützung rechnen können: Die französische Hauptstadt ist durch die ringförmigen Stadtautobahn flächenmäßig begrenzt, unter den Parisern gibt es daher eine starke Abneigung gegen Hochhäuser. So gilt der 1973 gebauten Montparnasse Turm - mit 210 Metern das zweithöchste Gebäude in Paris - für viele als Bausünde.

(APA/maka)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.