Skandal um Abtreibungs-Anbieter in den USA

Ein neues Video soll Verstrickung von "Planned Parenthood" in den Handel mit Zellen und Geweben abgetriebener Föten belegen.

Die Affäre um den größten Anbieter von Schwangerschaftsabbrüchen in den USA weitet sich aus. Die kalifornische Lebensschutz-Organisation "Center for Medical Progress" veröffentlichte laut Kathpress ein zweites geheim aufgenommenes Video, das eine Verstrickung von "Planned Parenthood" in den Handel mit Zellen und Gewebe abgetriebener Föten belegen soll.

Das Video zeigt erneut eine Begegnung eines vorgeblichen Kaufinteressenten mit einem Vertreter von "Planned Parenthood". Die Organisation selbst erklärte, der Zusammenschnitt des Gesprächs habe einen "verfälschenden Charakter". "Planned Parenthood" bestreitet nicht, abgetriebene Föten an Wissenschaftler zu vermitteln, betont aber, dies geschehe "für lebensrettende Forschung" und ohne Gewinnerzielung. Dies wäre nach US-Gesetz nämlich strafbar.

"Planned Parenthood" unterhält Gesundheitszentren in allen US-Bundesstaaten und wird zu einem Drittel staatlich finanziert. Für die Schwangerschaftsabbrüche, die rund drei Prozent der medizinischen Dienstleistungen ausmachen, erhält die Organisation keine Zuschüsse. Hauptsächliche Aktivitäten von "Planned Parenthood" sind Krebsvorsorge, Zugang zu gynäkologischen Untersuchungen sowie Empfängnisverhütung.

Weitere Mitschnitte angekündigt

Der Gründer des "Center for Medical Progress", der 26-jährige David Daleiden, kündigte in einem Interview mit der Zeitung "New York Times" an, in den kommenden Wochen "ein Dutzend" ähnlicher Mitschnitte zu veröffentlichen.

Die Publikation eines ersten Videos, in dem Mitglieder der Lebensschutz-Gruppe zum Schein Interesse an embryonalem Material aus "Planned Parenthood"-Einrichtungen bekunden, hatte breites Interesse ausgelöst. Der Sprecher des US-Repräsentantenhauses, John Boehner, kündigte eine Ermittlung an. Mehrere republikanische Präsidentschaftskandidaten erklärten, im Fall ihres Wahlsiegs "Planned Parenthood" die Zuschüsse zu streichen.

--> Mitsdchnitte auf der Seite "Center for Medical Progress"

(APA)

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