Eine Arte-Dokumentation bringt neue Erkenntnisse über Klaus Barbie, der als „Schlächter von Lyon“ in die Geschichte einging.
La Paz. Klaus Barbie, ein als besonders grausam geltender SS-Kriegsverbrecher (1913–1991), konnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs nach Bolivien flüchten, wo er unter anderem als Berater für das Innenministerium fungierte. Während der 1980er-Jahre soll Barbie dort auch in den Kokainhandel involviert gewesen sein, wie in einer Doku des Senders Arte geschildert wird. Er soll Teil der Mafia rund um Roberto Suárez gewesen sein und dürfte auch Kontakte zu dem gefürchteten kolumbianischen Drogenboss Pablo Escobar gepflegt haben.
Barbie hatte enge Beziehungen zu Boliviens Diktator und Putschist Luis García Meza, dessen Regime ebenfalls in den Drogenhandel verwickelt war. Barbie ging als „Schlächter von Lyon“ in die Geschichte ein; dort war er Gestapo-Chef. (ag.)
("Die Presse", Print-Ausgabe, 28.07.2015)