Prozess gegen deutschen Arzt wegen Scheintoter

Ein Arzt in Gelsenkirchen erklärte eine 92-Jährige für tot. Sie wachte im Kühlraum eines Bestattungsunternehmens auf - und starb zwei Tage später.

Weil er eine 92-Jährige fälschlicherweise für tot erklärt hat, muss sich ein Arzt aus Gelsenkirchen wohl vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft Essen hat Anklage wegen fahrlässiger Körperverletzung erhoben.

Die Frau war im Kühlraum eines Bestattungsinstituts wieder zu sich gekommen und hatte mit Rufen auf sich aufmerksam gemacht. Zuvor hatte eine Pflegerin die Schwerkranke im März in einem Seniorenheim ohne Puls und ohne Atmung in ihrem Bett gefunden. Der Arzt bescheinigte den Tod. Nachdem die Angehörigen sich von ihr verabschiedet hatten, holte ein Bestattungsinstitut die 92-Jährige ab.

Schreie aus dem Kühlraum

Am Abend hörte der Bestatter dann Schreie aus dem Kühlraum und alarmierte den Notarzt. Die Frau kam ins Krankenhaus, wo sie dann zwei Tage später tatsächlich starb. Dass die Seniorin letztlich gestorben sei, habe nichts damit zu tun, dass sie mehrere Stunden in der kalten Kühlkammer gelegen ist, heißt es in der Anklage.

(APA/DPA)

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