Vor der Küste Libyens kenterte ein Boot mit vermutlich Hunderten Flüchtlingen an Bord. Bisher konnten 400 Menschen gerettet werden. 25 Tote wurden geborgen.
Ein völlig überbesetzter Schiffkutter mit hunderten Flüchtlingen an Bord ist am Mittwochvormittag 15 Meilen vor der libyschen Küste gekentert. An Bord des völlig überbesetzten Schiffkutters befanden sich nach unterschiedlichen Angaben bis zu 700 Menschen, lediglich 400 von ihnen konnten nach Angaben der italienischen Küstenwache bisher gerettet werden. Helfer befürchten "eine beträchtliche Anzahl an Todesopfern". Der Einsatz dauert an.
Zu Anzahl der Menschen an Bord, gab es ebenso wie zu den befürchteten Todesopfern angesichts der unübersichtlichen Lage unterschiedliche Angaben. Die Sprecherin des UN-Flüchtlingshochkommissariat UNHCR, Melissa Fleming sprach auf Twitter von 600 Insassen. Andere Quellen gingen von bis zu 700 Flüchtlingen an Bord des Schiffes aus. Nach Angaben der italienischen Küstenwache wurden bisher 25 Leichen geborgen.
Das Boot hatte am späten Vormittag einen Notruf an die italienische Küstenwache im sizilianischen Catania gesandt. Als sich das erste Rettungsschiff, die "Le Niamh" der irischen Marine dem Unglücksort näherte, liefen die Flüchtlinge in Panik auf eine Seite des Fischkutters, woraufhin dieser kenterte.
2000 Todesopfer im Mittelmeer 2015
Die Internationale Organisation für Migration (IOM) hatte am Dienstag in Genf mitgeteilt, seit Jahresbeginn seien bereits mehr als 2.000 Menschen bei der Flucht über das Mittelmeer gestorben. Im gesamten vergangenen Jahr waren es 3,279 Todesopfer. Insgesamt unternahmen demnach seit Jänner rund 188.000 Flüchtlinge und Migranten die gefährliche Reise über das Mittelmeer nach Europa. Die meisten Flüchtlinge kamen in Griechenland und in Italien an.
(APA/Reuters)