Karibik: Mindestens 35 Tote durch Sturm "Erika"

City workers cut a tree that fell when Tropical Storm Erica hit the area with heavy rains in Santo Domingo, Dominican Republic
City workers cut a tree that fell when Tropical Storm Erica hit the area with heavy rains in Santo Domingo, Dominican Republic(c) REUTERS (RICARDO ROJAS)
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Am härtesten getroffen wurde der arme Inselstaat Dominica. Der Sturm könnte Sonntagabend die USA erreichen. Florida hat bereits am Freitag den Notstand ausgerufen.

Der Wirbelsturm "Erika", der bei seinem Zug durch die Karibik mindestens 35 Menschen getötet und eine Spur der Verwüstung hinterlassen hat, könnte am Sonntagabend die USA erreichen. Nach Angaben des nationalen Wetterdienstes NWS vom Samstag werden im Süden des Staates Florida "heftiger Regen, Überschwemmungen und vereinzelte Wirbelstürme" erwartet. 

Am härtesten betroffen war bisher der östliche Inselstaat Dominica, wo die Zahl der Toten noch weiter steigen könnte. Allein in der Ortschaft Petite Savanne im Südosten der Insel gab es 27 Opfer nach einer Schlammlawine, wie örtliche Medien am Freitagabend berichteten. Die Zahl der Toten könne weiter steigen. Fernsehbilder des Senders CNN zeigten, wie Hochwasser Straßen und Dörfer in Dominica überfluteten. "Erika" zog danach in Richtung Dominikanische Republik im Ostteil der Insel Hispaniola.

"Schäden könnten uns 20 Jahre zurückwerfen"

Die Behörden in Santo Domingo riefen die höchste Alarmstufe aus. Das benachbarte Haiti warnte vor heftigen Regenfällen und Windböen. Niederschläge wurden auch in Teilen der Jungferninseln, Puerto Ricos, der Turks- und Caicosinseln und der Bahamas, sowie im Osten Kubas erwartet. Mehrere Karibikstaaten gaben eine Tropensturmwarnung aus.

"Ich fürchte, der sichtbare Schaden, den ich heute gesehen habe, könnte unseren Entwicklungsprozess um 20 Jahre zurückgeworfen haben", sagte der Ministerpräsident des 72.000-Einwohner-Staates Dominica, Roosevelt Skerrit. Hunderte Häuser seien durch "Erika" unbewohnbar geworden, wichtige Infrastruktur sei zerstört.

Vorsichtsmaßnahmen in Flordia

Zur Vorsicht hat der US-Bundesstaat Florida bereits den Notstand ausgerufen, womit bis zu 8.000 Mitglieder der Nationalgarde mobilisiert werden können. Auch die nationale Katastrophenschutzbehörde FEMA bereitete sich darauf vor, Menschen von einem Einsatzzentrum mit Wasser, Essen, Decken und anderen Hilfsgütern zu versorgen. Das Weiße Haus appellierte an betroffene Bürger, sich in den Medien über die Lage zu informieren und Anweisungen "gewissenhaft" zu befolgen.

Fast genau zehn Jahre nachdem der Hurrikan "Katrina" die Südstaatenmetropole New Orleans im Bundesstaat Louisiana niedergewalzt hat, laufen die Vorbereitungen auf "Erika" auf Hochtouren. Ob die Vorsichtsmaßnahmen übertrieben sind oder nicht, wird sich zeigen. Prognosen des Nationalen Hurrikan-Zentrums (NHC) in Miami zufolge sollte sich der mit bis zu 85 Stundenkilometern wütende Tropensturm ab Samstag abschwächen. Laut einem Bericht des Senders Fox News hatte sich "Erika" bereits am Samstagsmorgen leicht beruhigt. In der Dominikanischen Republik und auf Haiti kam es aber noch immer zu schweren Regenfällen.

(APA/dpa/AFP)

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