Acht Tote bei Flammeninferno in Pariser Wohnhaus

100 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
100 Feuerwehrleute waren im Einsatz.APA/EPA/YOAN VALAT
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Bei der größten Brandkatastrophe in Paris seit zehn Jahren sind acht Menschen ums Leben gekommen, darunter zwei Kinder. Die Polizei vermutet Brandstiftung.

Es ist die schlimmste Brandkatastrophe in Paris seit zehn Jahrenn. Bei einem verheerenden Großbrand in einem Wohnhaus im Norden der französischen Hauptstadt sind in der Nacht auf Mittwoch acht Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen zwei Kinder. Ersten Ermittlungen zufolge könnte es sich um Brandstiftung handeln.

Sechs Menschen starben an Rauchgasvergiftung, wie die Feuerwehr mitteilte. Zwei weitere starben, als sie sich in ihrer Verzweiflung aus den Fenstern stürzten. Vier Personen wurden verletzt. Die Feuerwehr rückte mit rund 100 Mann an, um das Feuer im Haus in der Myrha-Straße im 18. Pariser Bezirk zu löschen. Der Brand begann laut Ermittlern im Erdgeschoß des unweit der Basilika Sacre-Coeur gelegenen Hauses und griff dann auf das Treppenhaus über. Die Flammen wüteten nach Worten eines Feuerwehrmanns im ganzen Haus "vom Erdgeschoß bis zum Dach".

Kriminelle Ursache wahrscheinlich

Die genaue Brandursache war zunächst unklar, die Pariser Staatsanwaltschaft beauftragte aber wegen des Verdachts der Brandstiftung die Kriminalpolizei mit den Ermittlungen. Tatsächlich war die Feuerwehr in der Nacht gleich zweimal zu dem Haus gerufen worden: Um 2.23 Uhr rückte die Feuerwehr an, um ein "begrenztes" Feuer aus brennendem Papier zu löschen, wie ein Feuerwehrsprecher sagte. Dann wurde die Feuerwehr erneut um 4.30 Uhr gerufen.

"Es liegt auf der Hand, dass bei zwei Anrufen in einer Nacht eine kriminelle Handlung vorliegen könnte", sagte ein Sprecher des französischen Innenministeriums. Innenminister Bernard Cazeneuve besuchte umgehend den Ort der Katastrophe. Im Sender Europe 1 sagte er später, eine kriminelle Tat sei die wahrscheinlichste Erklärung für das Feuer. Frankreichs Staatschef François Hollande versprach, es werde "alles unternommen, um Licht in die Ursache für dieses Drama zu bringen". Den Angehörigen der Toten sprach er sein Beileid aus.

Es ist die schwerste Brandkatastrophe in Paris seit zehn Jahren. Im April 2005 waren bei einem Feuer in einem Hotel 24 Menschen ums Leben gekommen, unter ihnen elf Kinder. Im August des gleichen Jahres später starben 17 Menschen bei einem weiteren Großbrand, unter den Toten waren 14 Kinder.

(APA/AFP)

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