Der Vater des Dreijährigen will mit seinem Schicksal mehr Hilfe für Flüchtlinge erwirken. Erneut brachen Flüchtlingsboote von dem Unglücksstrand auf.
Der auf der Flucht nach Europa ertrunkene dreijährige Alyan ist in seiner nordsyrischen Heimatstadt Kobane beigesetzt worden. Auch sein ebenfalls ums Leben gekommener Bruder und seine Mutter seien bestattet worden, erklärte Kurden-Sprecher Idriss Nassan am Freitag.
Vater Abdullah Kurdi sagte dem kurdischen Sender Rudaw: "Ich hoffe, dass meine Geschichte die Menschen dazu bringt, den Flüchtlingen mehr zu helfen." Der leblose Körper von Alyan war am Strand von Akyarlar im türkischen Bodrum angespült worden. Der Bub gehörte einer Gruppe an, die per Boot die griechische Insel Kos erreichen wollte. Das Foto des toten Kindes löste international Bestürzung aus.
Trotz Kontrollen: Weitere Boote aus Bodrum
Zwei Tage nach dem Tod des kleinen syrischen Buben sind von derselben Bucht aus neue Flüchtlingsboote in Richtung Griechenland aufgebrochen. Wie die amtliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag meldete, versteckten sich mehrere Gruppen von Flüchtlingen in der Nacht im Unterholz nahe der Bucht von Akyarlar vor den verstärkten Polizeikontrollen. Ein Boot mit 20 syrischen Flüchtlingen, das in Akyarlar ablegte, sei von der türkischen Küstenwache abgefangen worden.
Anadolu berichtete, die Polizei habe in der Gegend um Akyarlar die Straßenkontrollen verstärkt. Dennoch seien mehrere Gruppen von Flüchtlingen mit Schlauchbooten am Strand aufgetaucht. Nach Angaben des türkischen Staatschefs Recep Tayyip Erdogan rettete die türkische Küstenwache seit Jahresbeginn mehr als 50.000 Flüchtlinge aus dem Wasser.
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(APA/dpa)