Raubmord in Bayern: Verdächtige in Wien gefasst

Die siebenköpfige Gruppe wurde in einem Lokal in Wien festgenommen, die Polizei bemüht sich um eine Auslieferung nach Deutschland.

Eine Anfang der Woche in Wien festgenommene siebenköpfige Bande mutmaßlicher Einbrecher soll in einen Raubmord in Bayern verwickelt sein. "Ein Mitglied der Gruppe hat bei Vernehmungen in der U-Haft ein Teilgeständnis abgelegt", sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord am Sonntag der APA. Die Landespolizeidirektion Niederösterreich wird vorerst keine Details zu dem Fall veröffentlichen. "Die Erhebungen laufen auf Hochtouren. Es wäre kontraproduktiv, jetzt Einzelheiten zu den Verdachtslagen in Österreich bekannt zu geben", sagte ein Sprecher. Für Anfang bis Mitte der kommenden Woche sei aber eine Pressekonferenz geplant.

Am 5. September gegen Mitternacht war in Meiling bei Seefeld (Landkreis Starnberg) ein Pensionistenpaar Opfer eines Raubüberfalles geworden. "Mit brutaler Gewalt schlugen die Täter auf einen 72-jährigen Rentner und dessen 67-jährige Ehefrau ein und sperrten beide in eine kleine Kammer. Sie durchsuchten das Haus und raubten Bargeld und Schmuck. Die hilflos zurückgelassenen Opfer wurden am Montagmorgen aufgefunden", berichtete die bayerische Polizei. Der 72-Jährige starb, seine Frau überlebte schwer verletzt.

Siebenköpfige Gruppe festgenommen

Vergangenen Montagabend nahmen Beamte der Landespolizeidirektion Niederösterreich in einem Lokal in Wien im Zusammenhang mit Einbrüchen und einem Raubüberfall auf ein Einfamilienhaus mit ähnlicher Vorgehensweise eine siebenköpfige Gruppe von Männern rumänischer Herkunft fest. "Nach den bisher vorliegenden Erkenntnissen agierte die Tätergruppe international in Österreich, der Schweiz und in Bayern", sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern.

Auslieferung nach Deutschland vorbereitet

Bei den ersten Vernehmungen habe einer der Beschuldigten, ein 43-jähriger Rumäne, eine Beteiligung am Raubüberfall in Meiling eingeräumt. Seine Angaben würden derzeit überprüft. Am Freitag sei die bayerische Polizei über die Verdachtslage informiert worden. Die Staatsanwaltschaft München II hat seither für alle sieben Inhaftierten Haftbefehle erwirkt und betreibt deren Auslieferung nach Deutschland. Ein entsprechendes Rechtshilfeersuchen sei in Bearbeitung. Die Polizei in Österreich habe ebenfalls "weitere umfangreiche Ermittlungen" zum hiesigen Auftreten der Verdächtigen laufen.

Von zumindest einem der Täter, die das Pensionistenehepaar überfallen haben, liegt laut deutscher Polizei eine gute Beschreibung vor: Wenige Stunden vor der Tat war ein Mann am Tatort erschienen und fragte um Wasser in einem mitgebrachten Kanister. Die 67-Jährige konnte bei ihrer Vernehmung eine detaillierte Personenbeschreibung abgeben.

(APA)

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.