Erstmals Südafrikaner durch katholische Kirche seliggesprochen

Der Lehrer wurde ermordet, weil er die Dienste eines Zauberers nicht in Anspruch nehmen wollte.

Die katholische Kirche hat erstmals einen Südafrikaner seliggesprochen. An der Zeremonie für den 1990 ermordeten Lehrer Benedict Daswa in der Ortschaft Tshitanini in der Provinz Limpopo nahmen am Sonntag rund 30.000 Gläubige teil.

Er war 1990 wegen der Zurückweisung der Dienste eines traditionellen Zauberers getötet worden. Die Seligsprechung erfolgte im Namen von Papst Franziskus durch den italienischen Kardinal Angelo Amato.

Von Dorfbewohnern gesteinigt

Der Lehrer weigerte sich vor 25 Jahren, für die Dienste eines traditionellen Zauberers zu zahlen, der die Region vor weiteren Unwettern zu retten versprach. Der überzeugte Katholik Daswa widersprach dem Wunderglauben und wurde daraufhin von Dorfbewohnern gesteinigt. Die Ereignisse trugen sich am 2. Februar 1990 zu - jenem Tag, an dem die südafrikanische Regierung die Entscheidung zur Freilassung des Anti-Apartheids-Helden Nelson Mandela bekanntgab.

Die Euphorie über Mandelas Freilassung hatte zur Folge, dass die Ereignisse um Daswa damals wenig Beachtung fanden. Doch im Laufe der Jahre verbreitete sich die Kunde. Daswa sei ein erzieherisches Vorbild gewesen, er habe von der Botschaft der Bibel "heroisch Zeugnis abgelegt", sagte Kardinal Amato bei der Seligsprechung. Nach der Steinigung hatten die Peiniger dem Toten kochendes Wasser in Ohren und Nasenlöcher geschüttet.

Papst reist im November nach Afrika

Rund acht Prozent der Südafrikaner sind Katholiken. Die Seligsprechung Daswas erfolgte knapp drei Monate vor dem ersten Besuch von Papst Franziskus auf dem afrikanischen Kontinent. Der Papst will im November nach Kenia, Uganda und Zentralafrika reisen.

(APA/AFP)

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