"Jahrtausend-Regen" in South Carolina fordert fünf Tote

Anrainer inspizieren die Flutschäden in ihrer Nachbarschaft.
Anrainer inspizieren die Flutschäden in ihrer Nachbarschaft.REUTERS
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Ein Festlandtief und Ausläufer von Hurrikan "Joaquin" sorgen für Rekordregen im Südosten der USA. In South Carolina wurde der Notstand ausgerufen.

Überschwemmte Straßen, überflutete Häuser, gesperrte Autobahnen und Brücken: Nach Regen in Rekordmengen herrscht im US-Staat South Carolina der Notstand. Gouverneurin Nikki Haley beschwor die Bevölkerung, die Wassermassen zu meiden und ihre Häuser nicht zu verlassen. "Dies ist der schlimmste Regen seit 1000 Jahren", sagte Haley am Sonntag auf einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Columbia.

Seit Freitag sind mindestens fünf Menschen bei den Überschwemmungen ums Leben gekommen. Drei Menschen wurden von Wassermassen überrascht und konnten sich nicht aus ihren Fahrzeugen retten, berichtete die lokale Zeitung "The State" am Sonntagabend unter Berufung auf den Katastrophenschutz. Viele Schulen, Hochschulen und Ämter bleiben am Montag geschlossen.

In Columbia wurde wegen der schweren Überschwemmungen für die Nacht zum Montag eine Ausgangssperre verhängt. Zwei Schlechtwetter-Gebiete - ein Festland-Tief und Ausläufer des im Atlantik nordöstlich ziehenden Hurrikans "Joaquin" - hatten am Wochenende in weiten Teilen des US-Ostens zu ungewöhnlich heftigen Niederschlägen geführt. In sieben Staaten wurden vorsorglich Flutwarnungen ausgegeben. South Carolina ist jedoch am stärksten betroffen, US-Präsident Barack Obama hatte es bereits am Samstag zum Notstandsgebiet erklärt. Damit können rascher Mittel zum Aufräumen und Wiederaufbau aus Washington in den Staat fließen.

25.000 Menschen ohne Strom

Dort wurden seit Freitag stellenweise 60 Zentimeter Niederschlag gemessen. Hunderte Menschen mussten aus im Wasser stecken gebliebenen Autos und Häusern gerettet werden, allein in einem Zeitraum von 12 Stunden wurden nach Behördenangaben mehr als 300 wetterbedingte Autozusammenstöße gemeldet. Neben Straßen und Brücken waren am Sonntag auch Teile mehrerer Autobahnen nicht befahrbar. Die Interstate 95, die verkehrsreiche Hauptverkehrsader zwischen Maine im Nordosten und Miami im südlichen Florida, wurde auf einer Länge von gut 100 Kilometern gesperrt. Schwere Überflutungen gab es auch in Charleston.

Hunderte Menschen mussten aus feststeckenden Autos gerettet werden.
Hunderte Menschen mussten aus feststeckenden Autos gerettet werden.REUTERS

Insgesamt waren Haley zufolge am Sonntag 25.000 Menschen in South Carolina von der Stromversorgung abgeschnitten. Hunderte Nationalgardisten halfen den überlasteten örtlichen Einsatzkräften, und aus Tennessee kamen Rettungsmannschaften mit Booten zur Hilfe. Nach Angaben der Gouverneurin muss sich die Bevölkerung für Montag auf weitere - allerdings langsam nachlassende - Regenfälle einstellen. Am Dienstag soll sich der Himmel dann aufklaren.

(APA/dpa)

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