Airbus über dem Atlantik verschollen: Österreicherin an Bord

Symbolfoto: Airbus A330 von der Air France.
Symbolfoto: Airbus A330 von der Air France.(c) Reuters (HO)
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Eine Air France-Maschine mit 228 Personen an Bord verschwand auf dem Flug von Rio de Janeiro nach Paris vom Radarschirm. Die mögliche Absturz-Zone wurde bis auf wenige Dutzend Seemeilen lokalisiert.

"Wir sehen uns wahrscheinlich einer Luftfahrtkatastrophe gegenüber", erklärte Pierre-Henri Gourgeon, Generaldirektor von Air France. Ein Airbus der französischen Fluggesellschaft ist am Montag mit 228 Menschen an Bord offenbar über dem Atlantik abgestürzt. Die Maschine war in Rio de Janeiro Richtung Paris gestartet und verschwand etwa vier Stunden nach dem Start vom Radar. Laut der brasilianischen Luftwaffe war die letzte bekannte Position des A330 mit der Flugnummer AF 447 etwa 300 Kilometer nordöstlich der Küstenstadt Natal. Für die Maschine besteht nach Angaben der Pariser Flughafenbehörden "keine Hoffnung" mehr.

Die Zone, in der das Flugzeug möglicherweise abgestürzt ist, konnte gegen Abend bis auf wenige Dutzend Seemeilen lokalisiert werden. Die Suche konzentriere sich auf ein Gebiet, das rund 1100 Kilometer von der brasilianischen Küste entfernt ist, sagte ein Sprecher der Luftwaffe. Brasilien schickte fünf Flugzeuge, zwei Hubschrauber und drei Kriegsschiffe dorthin. Ein Vertreter der brasilianischen Luftfahrtvereinigung rechnet mit einer langwierigen Suchaktion: "Es könnte eine lange, traurige Geschichte werden".

Passagier aus Österreich

An Bord des verschollenen Airbus war auch ein Passagier aus Österreich. Nach Angaben des Außenministeriums in Wien handelt es sich um eine Frau aus Innsbruck. Deren Vater hatte sich laut Sprecher Peter Launsky-Tieffenthal besorgt beim Außenministerium gemeldet. Seine Tochter war auf dem Flug gemeinsam mit ihrem deutschen Freund. In dem A330 waren der Fluglinie zufolge 216 Passagiere - hauptsächlich Brasilianer, aber auch 40 bis 60 Franzosen sowie 25 Deutsche - und 12 Besatzungsmitglieder.

Airbus vom Blitz getroffen?

Laut Air France weist eine von dem Flugzeug automatisch abgesetzte Nachricht auf einen "Defekt im Stromkreis" hin. Die Botschaft wurde demnach um 4:14 Uhr MESZ abgeschickt, als das Flugzeug "eine Gewitterzone mit starken Turbulenzen" durchflogen habe. Die Maschine mit der Flugnummer AF 447 ist womöglich vom Blitz getroffen worden. Dies sei "die wahrscheinlichste" Hypothese, sagte ein Sprecher der Air France.

"Wir müssen ernsthaft mit dem Schlimmsten rechnen", sagte der für Verkehr zuständige Umweltminister Jean-Louis Borloo der Nachrichtenagentur AFP. Die Lage spreche für "die Hypothese eines Unfalls". Zwar seien Gewitter für die Maschine an sich keine Gefahr, es könne aber eine Serie von widrigen Umständen gegeben haben.  Die Möglichkeit einer Entführung schließt Borloo "klar" aus.  Präsident Nicolas Sarkozy hat den wahrscheinlichen Absturz des Flugzeugs als eine "Katastrophe" bezeichnet, wie sie die Air France noch nie erlebt hat: "Wir stehen einem absolut dramatischen Ereignis gegenüber". Air France richtete für die Familien der Insassen am Pariser Flughafen Charles de Gaulle ein Informationszentrum ein.

Airbus: Flugzeug im Jahr 2005 gebaut

Laut Airbus wurde die vermisste Maschine im Jahr 2005 gebaut. Das Flugzeug hatte rund 18.800 Flugstunden auf rund 2500 Flügen hinter sich gebracht. "Airbus bedauert es, bestätigen zu müssen, dass ein von Air France betriebener Airbus A330-200 rund 3,5 Stunden nach dem Start verloren wurde", so der Konzern.

(Ag.)

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