Pilot stirbt in Cockpit während Passagierflugs

Ein Pilot einer American-Airlines Maschine verstarb im Cockpit. Der Copilot landete die Maschine sicher.
Ein Pilot einer American-Airlines Maschine verstarb im Cockpit. Der Copilot landete die Maschine sicher.(c) APA/EPA/MICHAEL REYNOLDS
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Der Flug der American Airlines hat 147 Menschen an Bord, als der 57-jährige Pilot einen Herzinfarkt erleidet.

Von Phoenix im Westen nach Boston im Osten der USA wollten 147 Passagiere an Bord des American Airlines Flugs 550, mehr als 4.000 Kilometer über Nacht. Ein Routineflug und alles lief normal, bis wenige Stunden vor der geplanten Landung eine Stewardess die Passagiere bittet, ihre Anschnallgurte anzulegen. Der Pilot sei krank geworden. Der Mann starb über den Wolken, die Maschine landete sicher.

"Ihre Stimme hat gezittert", erzählte Passagier Peter McSwiggin später dem TV-Sender CBS. "Also wusste ich, dass es mehr als nur eine Krankheit ist." Kurz darauf landet Flug American 550 sicher in Syracuse im Norden des US-Bundesstaats New York - Pilot Michael Johnston ist tot, im Alter von nur 57 Jahren.

Kapitän "arbeitsunfähig"

Der Kapitän sei "arbeitsunfähig" hatte sein Copilot bei dem Vorfall am Montag (Ortszeit) zuvor an den Kontrollturm in Syracuse gefunkt. Ihr Mann habe wohl im Cockpit einen Herzinfarkt erlitten, vermutete seine Ehefrau Betty Jean Johnston später im Lokalsender KUTV. 2006 seien ihm zwei Bypässe eingesetzt worden. "Er hatte Probleme mit seinem Herzen." Er flog seit 1990 und habe sich regelmäßig untersuchen lassen. "Er wirkte absolut OK."

Nachdem der Copilot den Airbus A320 sicher auf dem Flughafen in Syracuse gelandet hat, musste zuerst die Leiche aus dem Cockpit gebracht werden. Eine Ersatz-Crew brachte das Flugzeug später ins noch rund 500 Kilometer entfernte Boston, wo es mit fünf Stunden Verspätung ankam. Die Ersatz-Crew informierte die Passagiere über den Tod von Kapitän Johnston. "Wir werden nie wissen, was in dem Cockpit geschehen ist, aber der Copilot hat seine Sache toll gemacht", sagte Passagier Frank Cacciola.

Keine unmittelbare Gefahr für Passagiere

"Dies ist ein schrecklich trauriges Ereignis, und American Airlines konzentriert sich derzeit darauf, sich um die Familie des Piloten zu kümmern sowie um die American-Airlines-Besatzung und Passagiere an Bord des Fluges", sagte eine Sprecherin der Fluggesellschaft. Die Besatzung habe sich "auf außergewöhnliche Weise um Mike, um einander und um unsere Kunden gekümmert", lobte American Airlines-Chef Doug Parker und sprach von einer "furchtbar traurigen Nachricht".

Ein Piloten-Tod im Cockpit ist nach Ansicht von Experten selten - aber natürlich nicht ausgeschlossen. "Wichtig ist dann das einheitliche Ergebnis, dass das Flugzeug sicher landet", sagte Steve Wallace von der US-Flugaufsichtsbehörde FAA. "Der Copilot ist komplett qualifiziert, das Flugzeug zu fliegen. So ein Vorfall ist selten, aber es wird dafür trainiert." Eine unmittelbare Gefahr für die Passagiere bedeute so ein Vorfall nicht, meinte auch Luftfahrtexperte und Ex-Pilot John Cox.

(APA/dpa)

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