Der Rattenfänger-König von Bangladesch

Abdul Khaleq Mirbohors Findbilder und Leidenschaft zugleich: Ratten.
Abdul Khaleq Mirbohors Findbilder und Leidenschaft zugleich: Ratten.(c) APA/EPA/MUSEUM VICTORIA
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Bangladesch schrieb einen Rattentötungs-Wettbewerb aus. 160.000 Ratten soll ein Bauer erlegt haben. Die Rattenschwänze schickte er den Behörden.

Ein Bauer aus Bangladesch ist zum Rattenfänger-König des Landes gekürt worden. Abdul Khaleq Mirbohor habe binnen eines Jahres 161.220 Ratten getötet, teilten die Behörden am Donnerstag mit.

Zur Belohnung bekam der erfolgreichste Rattenfänger bei einer Zeremonie in der Hauptstadt Dhaka 20.000 Taka (knapp 230 Euro). "Ich töte seit 1996 Ratten", sagte Mirbohor. "Ich liebe es, sie zu töten." Ratten seien als Schädlinge für die Landwirtschaft und als Überträger von Krankheiten ein "Feind" für das ganze Land.

"Leidenschaftlicher Rattentöter"

"Herr Mirbohor ist ein leidenschaftlicher Rattentöter", lobte der Leiter der Pflanzenschutzbehörde, Abul Kalam Azad. Nichts bereite ihm größere Freude, "als getreidefressende Nagetiere zu töten". Der Regierungsvertreter Borhan Uddin ergänzte, Mirbohor sei vom Rattentöten geradezu "besessen". Manche Nachbarn hielten ihn für verrückt. "Er ist wie der Rattenfänger von Hameln", sagte Uddin.

Mirbohor hat die 161.220 Ratten allerdings nicht allein getötet. Er wurde dabei vor allem von weiblichen Helfern unterstützt, die die Nagetiere in Reis- und Weizenfeldern aufspürten. Die Schwänze der getöteten Ratten schickten sie zum Beweis an die Landwirtschaftsbehörde.

Die Regierung hatte den obskuren Wettbewerb ausgerufen, um der Rattenplage im Land Herr zu werden. Nach Schätzungen des Landwirtschaftsministeriums werden in Bangladesch jedes Jahr bis zu zwei Millionen Tonnen Nahrungsmittel von Ratten aufgefressen. Insgesamt haben Bauern in den vergangenen zwölf Monaten fast 13 Millionen Ratten getötet.

(APA/AFP)

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