Sea World beugt sich Protesten gegen Killerwal-Shows

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Orca-Show(c) REUTERS (MIKE BLAKE)
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US-Vergnügungsparkkonzern beendet Orca-Dressur in San Diego. Dieser Schritt ist eine Folge des starken Drucks von Tierschützern, die grausamen Haltungsbedingungen zu beenden.

Washington. Tonnenschwere Schwertwale, die akrobatische Kunststücke vollführen und sich von ihren Trainern wie Hunde am Kopf kraulen lassen: Mit dieser Attraktion zieht der an der New York Stock Exchange notierte Unterhaltungskonzern Sea World seit Jahren Millionen Besucher in seine drei Unterhaltungsparks in den US-Städten San Diego, Orlando und San Antonio. Ab 2017 ist zumindest in San Diego mit der Dressur der schwarz-weißen Meeressäuger Schluss. Sea World kündigte am Montag an, die dortigen „Shamu Shows“ durch eine „informative Erfahrung“ zu ersetzen, die „eine umweltschützerische Botschaft hat, die die Menschen zum Handeln animiert“.

Gestörter Wal tötete 2010 Trainerin

Dieser Schritt ist eine Folge des starken Drucks von Tierschützern, die grausamen Haltungsbedingungen dieser hochintelligenten und sozialen Tiere zu beenden. Vor zwei Jahren enthüllte der Dokumentarfilm „Blackfish“, wie Sea World den Tod der Trainerin Dawn Brancheau in Orlando im Jahr 2010 als Unfall zu vertuschen suchte. Tatsächlich hatte der Bulle Tilikum sie gezielt getötet, was nach Ansicht von Meeresbiologen auf eine durch die Gefangenschaft bedingte Verhaltensstörung zurückzuführen ist.

Besonders stark ist der öffentliche Protest in Kalifornien. Er hat auch die Politik erfasst. Heuer verfügte die kalifornische Küstenschutzkommission, dass Sea World seinen Park in San Diego nur unter der Bedingung ausbauen darf, dass es keine Schwertwale mehr züchtet. Damit wird sukzessive der Nachwuchs für die Zirkusshows enden, denn der Fang wilder Orcas ist bereits seit Jahren verboten. (go)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.11.2015)

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