Mysteriöse Leichenschiffe an Japans Küsten

Mindestens acht solcher Holzboote geben den japanischen Behörden Rätsel auf.
Mindestens acht solcher Holzboote geben den japanischen Behörden Rätsel auf.REUTERS
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Seit Oktober sind an Japans Küsten Boote mit verwesenden Leichen angespült worden. Sie könnten von Flüchtlingen aus Nordkorea stammen.

Es sind mysteriöse und grausige Funde zugleich, die Japans Behörden seit mehreren Wochen beschäftigen. Mindestens acht Holzschiffe strandeten in den vergangenen zwei Monaten an Küsten im Japanischen Meer - mit verwesenden Leichen an Bord, berichtet der US-Sender CNN. Insgesamt habe man 20 Körper gefunden. Zwei Leichen hätten keinen Kopf mehr gehabt. In einem Fall seien sechs Totenköpfe gefunden worden.

Das erste Boot wurde im Oktober gefunden, die restlichen Ende November. Die Behörden versuchen nun die Herkunft der rätselhaften Schiffe zu enträtseln. Derzeit sprechen die Indizien für Nordkorea. Ein Vertreter der japanischen Küstenwache sagte CNN, auf einem Boot sei der Schriftzug der Name der nordkoreanischen Streitkräfte, "Korean People's Army", sichtbar. Einen weiteren Hinweis liefere ein zerfleddertes Kleidungsstück, das von der nordkoreanischen Nationalflagge stammen könnte, berichtet der japanische TV-Sender NHK.

Alternative zu traditionellen Fluchtrouten?

Bei den Insassen könnte es sich um Flüchtlinge aus der kommunistischen Diktatur handeln. Die Schiffe hätten eine große Ähnlichkeit mit früheren Booten von Abtrünnigen, sagte der Experte Yoshihiko Yamada. Er lieferte auch eine Erklärung, warum die Flotte an der japanischen Küste angespült worden war. Da die Gefährte sehr schwer und alt seien, könnten sie nicht schnell genug fahren. Zudem seien die Motoren zu schwach, um sie gegen die Strömung zu lenken.

Da traditionelle Fluchtrouten aus Nordkorea schwer bewacht werden, könnte die Reise über das Japanische Meer eine Alternative zu traditionellen Fluchtwegen sein. So ist die Grenze zu China schwer bewacht. Nordkoreanern, die von chinesischen Polizisten erwischt werden, drohen nach der Abschiebung ins Regime schwere Folter und Haft. In japanischen Medien kursierten auch Gerüchte, die gefundenen Körper seien Leichen von Fischern, die vom Weg abgekommen wären.

(maka)

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