GunTV: US-Teleshopping-Sender will Waffen verkaufen

Waffen sollen über Zwischenhändler zum Kunden geschickt werden.
Waffen sollen über Zwischenhändler zum Kunden geschickt werden.AFP
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Rund um die Uhr Waffen kaufen? GunTV will es möglich machen. Im Jänner startet der US-Teleshopping-Sender mit dem Verkauf.

Teleshopping - ein Synonym für endlose Werbeschleifen und Schnäppchen, von denen man nie wusste, dass man sie jemals brauchen könnte. Statt Haushaltsartikeln, Kosmetika oder Fitnessgeräten wollen Geschäftsleute in den USA ab Jänner Waffen im Fernsehen verkaufen. Einen neuen Bedarf nach Waffen wolle man damit aber nicht schaffen, sagte die Mitbegründerin des Senders, Valerie Castle, dem britischen "Guardian". Sie habe die Möglichkeit gesehen, "auf einen Bedarf zu reagieren". Ziel sei es, die Produkte "auf verantwortungsvolle Weise" anzubieten.

Castle glaube nicht, dass durch GunTV mehr Waffen in Umlauf kämen. Der Start des Senders erfolgt allerdings zu einem kritischen Zeitpunkt, da sich in den USA zuletzt zahlreiche Vorfälle ereignet haben, bei denen Bewaffnete um sich geschossen und dutzende Menschen getötet haben. Erst am Mittwoch hatten zwei schwer bewaffnete Angreifer in Kalifornien 14 Menschen erschossen und 21 weitere verletzt.

Einer Beobachtungsstelle zufolge war es bereits die 352. Schießerei in den USA in diesem Jahr, bei der mindestens vier Menschen angeschossen wurden. Die Regierung von US-Präsident Barack Obama bemüht sich seit Jahren vergeblich um eine Verschärfung der Waffengesetze.

GunTV will zunächst sieben Tage die Woche von 1.00 bis 6.00 Uhr auf Sendung gehen, langfristiges Ziel ist aber ein 24-Stunden-Programm. Anders als bei anderen Teleshopping-Sendern sollen die Produkte allerdings nicht direkt zum Kunden, sondern an den nächstgelegenen Einzelhändler geschickt werden. Dort kann der Kunde die bestellten Waffen abholen, nachdem er zuvor notwendige Formalien erledigt hat.

(APA/AFP)

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