Völkermord in Ruanda: Ehemaliger Pastor verurteilt

Jean Uwinkindi
Jean UwinkindiAPA/AFP/STEVE TERRILL
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Der einstige Pfarrer einer Pfingstkirche soll in die Ermordung von bis zu 150 Menschen verwickelt sein. Er hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Ein Ex-Pastor ist in Ruanda wegen der Ermordung dutzender Angehöriger der Tutsi-Volksgruppe, die in seiner Kirche während des Völkermords 1994 Zuflucht gesucht hatten, verurteilt worden. Der 64-jährige Jean Uwinkindi wurde vom Hohen Gericht der Hauptstadt Kigali des Völkermords und des Verbrechens gegen die Menschlichkeit schuldig befunden und zu lebenslanger Haft verurteilt, berichtete die "New Times".

Der ehemalige Pfarrer einer Pfingstkirche in Kayenzi rund 20 Kilometer westlich von Kigali kündigte Berufung an.

800.000 Menschen wurden ermordet

Zwischen 100 und 150 Angehörige der Minderheit der Tutsi hatten laut der Staatsanwaltschaft während des Völkermords in Uwinkindis Kirche Zuflucht gesucht. Laut dem Gericht führte der Pfarrer aber persönlich eine Gruppe an, die die Tutsi ermordete. Uwinkindi war 2010 in Uganda festgenommen und an das Internationale Strafgericht für Ruanda in Tansania übergeben worden, bevor er im April 2012 an die Justiz in Ruanda überstellt wurde. Bei dem Völkermord wurden 1994 800.000 Tutsi, aber auch missliebige Hutu, die sich etwa gegen die Ermordung der Tutsi aussprachen, getötet.

(APA/AFP)

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