Seit Oktober sind fünf Männer verschwunden, die alle mit dem China-kritischen Verlagshaus Mighty Current in Verbindung stehen.
Nach dem spurlosen Verschwinden von fünf China-kritischen Buchhändlern haben in Hongkong tausende Menschen protestiert. Man fürchte um die Meinungsfreiheit und die Unabhängigkeit der Sonderverwaltungszone, erklärte der Hongkonger Abgeordnete Alan Leong Medienberichten zufolge am Sonntag. Es gehe nicht an, dass Menschen mitten aus der Stadt verschwänden, sagte er der "South China Morning Post". Kritiker spekulieren, ob China für deren Entführung verantwortlich sein könnte.
Seit Oktober sind fünf Männer verschwunden, die alle mit dem China-kritischen Verlagshaus Mighty Current und dem Buchladen Causeway Bay in Verbindung stehen. Der letzte von ihnen war Lee Bo aus Hongkong. Er war zuletzt am 30. Dezember 2015 gesehen worden.
"Sie müssen sich an die Gesetze Hongkongs halten", forderte die Hongkonger Regierung in einer am Sonntag veröffentlichten Stellungnahme. Man werde die Regierung auf dem chinesischen Festland mit erhöhtem Druck um Informationen bitten. Die chinesische Regierung hat sich bisher nicht geäußert. Die staatliche Tageszeitung "Global Times" schrieb jedoch, der Buchladen profitiere von "politischer Provokation". Weil in Hongkong - im Gegensatz zu China - Pressefreiheit herrscht, erscheinen China-kritische Bücher häufig in Hongkonger Verlagen.
(APA/dpa)