Deutschland: Mieter wollen starken Raucher loswerden

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Seit zwei Jahren beschäftigt der Fall die deutsche Justiz, jetzt hat der Prozess mit der Beweisaufnahme begonnen.

Düsseldorf. Seit zwei Jahren schon beschäftigt der Fall die deutsche Justiz, nun hat in Düsseldorf die große Beweisaufnahme begonnen: Der Bewohner eines Mehrparteienhauses ist ein derart starker Raucher, dass die anderen Mieter den Rauswurf des 77-Jährigen aus der Wohnung erwirkten. Sie würden sich durch den Qualm enorm belästigt fühlen, hieß es am Montag vor Gericht. „Das ist ekelhaft widerlich“, so ein Immobilienmakler, der im Haus sein Büro hat. Der starke Raucher wohnt seit mehr als vier Jahrzehnten in dem Haus.

Insgesamt zwölf Zeugen sollen nun gehört werden. Grundsätzlich geht es darum, ob der Zigarettenrauch die anderen Parteien unzumutbar belästigt und gesundheitsgefährdend ist. Denn grundsätzlich darf der Bewohner in seiner Wohnung rauchen, wie der Richter bereits klargestellt hat.

Immer gelüftet

Vor zwei Jahren wurde in erster Instanz die fristlose Kündigung des Mieters bestätigt, auch in zweiter Instanz musste er eine Niederlage hinnehmen. Erst der Bundesgerichtshof ordnete eine Neuauflage an, da keine umfangreiche Beweisaufnahme durchgeführt worden sei. Auch der Mieter wird nun Zeugen aufbieten, denn er habe seine Wohnung immer gelüftet. (APA)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 12.01.2016)

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