Schock nach Vergewaltigung einer 17-Jährigen

Die sieben mutmaßlichen Täter – darunter fünf Iraker – filmten das Verbrechen.

Ostende. „Frauen dürfen nicht klagen, sie müssen tun, was Männer ihnen sagen.“ Der Bub, der beim Polizeiverhör grinsend diesen Satz sagte, ist erst 14 Jahre alt – und er soll einer von sieben Vergewaltigern sein. Die weiteren mutmaßlichen Täter sind zwischen 16 bis 20 Jahren alt, fünf von ihnen sind Iraker, die nach Belgien geflüchtet sind. Alle sollen sie in der Hafenstadt Ostende im Norden des Landes eine 17-jährige Belgiern brutal vergewaltigt und die Tat auf einem Video festgehalten haben.

Der Fall schockiert Belgien und kam nur durch Zufall ans Licht. Ein aufmerksamer Lehrer einer katholischen Schule entdeckte seinen Schüler, den 14-jährigen Iraker, auf Facebook. Er trug Uniform und eine Kalaschnikow. Der Lehrer informierte die Polizei, zumal Belgien im Bann des islamistischen Terrors steht. Drei der Attentäter der Pariser Anschläge in Paris kamen aus Belgien.

Offenbar betäubt

Die Polizei verhörte den Buben. Er erzählte, dass das Foto im Irak aufgenommen worden sei, was die Beamten jedoch nicht glaubten. Sein Smartphone wurde beschlagnahmt und das Video entdeckt. Mehrfach sollen die jungen Männer das Mädchen vergewaltigt haben.

Offensichtlich ist sie zuvor betäubt worden. Ihr Gesicht ist auf dem Video aber klar zu erkennen, heißt es. Die Polizei konnte das Mädchen ausfindig machen. Sie könne sich nur vage daran erinnern, vergewaltigt worden zu sein, sagte sie. Die Vergewaltigung sei aber definitiv geschehen.

Der Bürgermeister von Ostende, Johan Vande Lannotte, reagierte ebenfalls geschockt auf den Vorfall. „Wir werden alle sieben Vergewaltiger anklagen. Wenn sie ihre Strafe verbüßt haben, werden die fünf Iraker sofort in den Irak abgeschoben“, sagte er. Und: „Es kann nicht sein, dass Frauen oder junge Mädchen von Menschen, die zu uns kommen, um hier um Asyl zu bitten, als Freiwild angesehen werden.“ (htz)

("Die Presse", Print-Ausgabe, 06.02.2016)

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