AKW Dukovany: Anrainer stimmen für Ausbau und gegen Endlager

Zu den vier Reaktoren könnten weitere in Dukovany dazukommen.
Zu den vier Reaktoren könnten weitere in Dukovany dazukommen.APA
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Mit 89 zu 60 Stimmen ist der Ort Slavetice für den Bau neuer Reaktorblöcke. Tschechien setzt bis 2025 weiter auf Atomenergie.

Die Bürger der südmährischen Gemeinde Slavetice haben in einem kommunalen Referendum den Bau neuer Reaktorblöcke in dem nahe gelegenen Atomkraftwerk Dukovany mehrheitlich unterstützt. Zugleich haben sie jedoch die Errichtung eines Endlagers für Atommüll auf dem Gebiet ihrer Gemeinde abgelehnt, teilte der Bürgermeister von Slavetice, Rene Moravec, am Montag mit.

Auf die Frage zum Ausbau von Dukovany stimmten 89 Bürger mit Ja, 60 mit Nein. Beim Atommüllendlager gab es 11 Ja-Stimmen und 136 Nein-Stimmen. Für den Tschechischen Energiekonzern (CEZ), Betreiber der AKW Dukovany und Temelin, ist die Befragung nicht verbindlich.

Atomenergie-Strategie noch nicht fixiert

Der Sprecher des AKW Dukovany, Jiri Bezdek, hatte schon vor der Abstimmung erklärt, dass das Referendum keinen Einfluss auf die Vorbereitungen zum Ausbau von Dukovany haben werde. Die Frage, ob man tatsächlich neue Reaktoren bauen werde oder nicht, müsse aber erst beantwortet werden, so Bezdek mit Blick auf die noch ausstehende strategische Entscheidung der tschechischen Regierung in Sachen heimische Atomenergie-Industrie.

Für die Initiative "Atomstopp Oberösterreich" ist ein Ausbau des AKW Dukovany ein herber Rückschlag. Die Laufzeit des Kraftwerks ei von der tschechischen Atomaufsicht SUJB für zehn Jahre verlängert worden, ohne eine international übliche Umweltverträglichkeitsprüfung. "Gerade das AKW Dukovany machte in den vergangenen Monaten international Schlagzeilen als bekannt wurde, dass bei der Kontrolle der Schweißnähte der Schlendrian Programm war", werden die Sprecher Roland Egger und Gabriele Schweiger in einer Presseaussendung zitiert. Sie erwarten von Bundespräsident Heinz Fischer, der am Montag zu einem Besuch nach Prag aufbegrochen ist, dass er die Anliegen von Umweltorganisationen ernst nehme.

Auch die Umweltorganiation "Global 2000" hatte wiederholt Sicherheitsmängel in Dukovany angeprangert. Bei einem Unfall würde eine radioaktive Wolke binnen kürzester Zeit Österreich erreichen.

(APA/Red.)

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