China: Robo-Mönch soll Internetgeneration Buddhismus vermitteln

Meister Xianfan meditiert neben seiner Schöpfung.
Meister Xianfan meditiert neben seiner Schöpfung.REUTERS
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In einem 500 Jahre alten Tempel am Rande Pekings singt Xian'er Mantras und beantwortet Fragen über Buddhismus und das Leben als Mönch.

Buddhismus ist vielleicht eine jahrttausende alte Religion, doch ein Tempel in China setzt zukunftsträchtig auf Technologie, um seine Lehren zu verbreiten. Xian'er heißt der kleine Robo-Mönch, der dem Longquan-Tempel am Rande Pekings neue Mitglieder verschaffen soll. Er soll Chinesen erreichen, die mehr mit ihren Smartphones als mit ihrem inneren Wesen verbunden sind.

Der 60 Zentimeter große Roboter ist in eine gelbe Mönchsrobe gehüllt, hat einen rasierten Kopf, einen konstant erstaunten Gesichtsausdruck - und einiges zu bieten. So kann Xian'er etwa buddhistische Mantra singen. Noch besser: Der Robotermönch führt auf Sprachbefehle sieben verschiedene Bewegungen aus und kann einfache Konversationen führen. Er unterhält sich über 20 Fragen über Buddhismus und den Alltag im 500 Jahre alten Tempel, die auf dem Touchscreen auf seinem Bauch gespeichert sind.

"Wissenschaft und Buddhismus kompatibel"

Das Internet habe die Art und Weise, wie sich Buddhismus heutzutage verbreite, stark verändert, erklärt Meister Xianfan, der Schöpfer Xian'ers. Durch die Fusion von Wissenschaft und Glaube sei der Roboter das perfekte Mittel, um die Weisheit des Buddhismus in China zu popularisieren. "Wissenschaft und Buddhismus sind keine Gegensätze. Sie können kombiniert werden und sind kompatibel", erklärt der Mönch.

Buddhismus könne eine Lücke in einer sich schnell ändernden, technologiebasierten Gesellschaft füllen. "Buddhismus ist etwas, das sehr viel Wert auf das innere Empfinden legt und der eigenen spirituellen Welt Beachtung schenkt", erklärt Xianfan.

Xian'er wurde in Zusammenarbeit zwischen dem Tempel, einem Technologieunternehmen und Universitätsexperten entwickelt. Er wurde von einem gleichnamigen Comic inspiriert, den der Mönch Xianfan 2013 kreierte. Seit seiner Geburt vergangenen Oktober tourte er durch mehrere Roboter-Messen in ganz China. Einen Großteil seiner Zeit verbringt er allerdings "meditierend" in einem Büroregal in Longquan.

>>> Zu einem Bericht auf Reuters.

Besucher lassen sich ein Foto mit dem Roboter nicht nehmen.
Besucher lassen sich ein Foto mit dem Roboter nicht nehmen.REUTERS

(maka)

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