Zugunglück mit 80 Toten: Spaniens Justiz rollt Fall wieder auf

An official inspects the train engine amongst the wreckage of a train crash near Santiago de Compostela
An official inspects the train engine amongst the wreckage of a train crash near Santiago de Compostela(c) REUTERS (ELOY ALONSO)
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Die Ermitteln zweifeln die überhöhte Geschwindigkeit als einzige Ursache des Unglücks im Nordwesten Spaniens an.

Knapp drei Jahre nach einem verheerenden Zugunglück mit 80 Toten im Nordwesten Spaniens rollt die Justiz den Fall wieder auf. Das Landgericht von A Coruna in Santiago de Compostela ordnete auf Antrag von Hinterbliebenen und Überlebenden eine Wiederaufnahme der Ermittlungen an, wie Medien am Freitag unter Berufung auf Justizkreise berichteten.

Es müssten Widersprüche bei den Gutachten geprüft und eine lückenlose Ermittlung der Ursachen des Unfalls durchgeführt werden, hieß es im Beschluss.

Der zuständige Ermittlungsrichter und die Staatsanwaltschaft in Santiago de Compostela hatten vor sieben Monaten die strafrechtlichen Untersuchungen für abgeschlossen erklärt und nur den Lokführer als Beschuldigten angeklagt. Überhöhte Geschwindigkeit wurde als einzige Ursache des Unglücks angegeben.

Opferverbände sprachen von "übereilten Entscheidungen" und sind - ebenso wie einige Sachverständige - davon überzeugt, dass auch Fehler der Sicherheitssysteme für das Unglück verantwortlich sind.

Der Unglückszug fuhr am 24. Juli 2013 in Angrois wenige Kilometer vor Santiago de Compostela in Galicien mit 192 Stundenkilometern in eine Kurve, in der nur Tempo 80 zugelassen war. Der Zug entgleiste. Neben den 80 Todesopfern gab es auch 144 Verletzte.

(APA/dpa)

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