Das Gericht in Pretoria soll über das Strafmaß entscheiden. Der Ex-Sportler wird wegen Angststörungen und Depression nicht erneut aussagen.
Der einstige südafrikanische Sprintstar Oscar Pistorius leidet nach Angaben eines Gutachters an Depressionen und kann deshalb nicht vor Gericht aussagen. Diese Einschätzung gab der von der Verteidigung benannte Psychologe Jonathan Scholtz am Montag vor dem High Court in Pretoria bekannt. Das Gericht soll über das Strafmaß des wegen Mordes an seiner Freundin verurteilten Pistorius entscheiden.
"Er zeigt Anzeichen und Symptome von postraumatischen Störungen, Angststörungen und Depression", sagte Scholtz, der den Angeklagten vor der neuen Runde vor Gericht befragt hatte. "Derzeit ist er nicht in der Lage, auszusagen. Sein Zustand ist ernst."
Mindestens 15 Jahre Haft
Der unterschenkelamputierte Ex-Sportler hatte seine Freundin Reeva Steenkamp im Februar 2013 durch die geschlossene Toilettentür seines Hauses in Pretoria erschossen. Pistorius beteuerte stets, seine Freundin für einen Einbrecher gehalten und in Panik geschossen zu haben. Er war in erster Instanz im Oktober 2014 wegen fahrlässiger Tötung zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Im Dezember vergangenen Jahres kam ein Berufungsgericht aber zu dem Urteil, dass Pistorius mit "krimineller Absicht" gehandelt habe - und sprach ihn des Mordes schuldig. Nun muss er mit mindestens 15 Jahren Haft rechnen.
(APA/AFP)