Veranstalter sagten Homosexuellen-Parade in Istanbul ab

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2015 wurde der Gay-Pride-Marsch in Istanbul erstmals verboten, weil es in die Fastenzeit, den Ramadan fallen würde. Es kam zu Ausschreitungen, nachdem Tausende dennoch auf die Straßen gingen.

Nach dem Verbot der Schwulen- und Lesbenparade am Sonntag in Istanbul haben die Organisatoren die Veranstaltung abgesagt. "Wir sind traurig, mitteilen zu müssen, dass wir den 14. Gay-Pride-Marsch nicht werden veranstalten können", teilten sie am Samstag mit. Es wird aber damit gerechnet, dass sich kleinere Gruppen von Aktivisten trotzdem auf die Straße wagen werden.

Die Schwulen- und Lesbenparade in der türkischen Millionenmetropole konnte mehr als zehn Jahre bei stetig wachsenden Teilnehmerzahlen unbehelligt stattfinden. 2015 wurde sie mit Verweis auf den für Muslime heiligen Fastenmonat Ramadan zum ersten Mal verboten. Dennoch gingen Tausende auf die Straßen, die Polizei setzte gegen sie Wasserwerfer und Tränengas ein. Auch dieses Jahr fällt der Termin in den Ramadan.

Zur Begründung des Verbots in diesem Jahr führte das Gouverneursamt die Sicherheit von Teilnehmern und Bürgern sowie den Schutz der öffentlichen Ordnung an. Eine ultrarechte nationalistische Gruppe hatte den Schwulenmarsch bedroht. Am vergangenen Sonntag war in Istanbul schon ein Marsch von Transsexuellen aufgelöst worden.

(APA/DPA)

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